Wirtschaft

IWF soll Krise bekämpfen Eurozone gibt Milliarden

Die Eurozone stellt dem Internationalen Währungfonds Milliarden zur Verfügung. Die Mittel könnten vom IWF unter anderem zur Unterstützung der europäischen Schuldenstaaten genutzt werden. Auf Unterstützung durch Großbritannien kann die Eurozone nicht zählen.

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(Foto: REUTERS)

Die Euro-Länder wollen den Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 150 Mrd. Euro stärken.  Dies teilte der Vorsitzende der Eurogruppe, Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker, nach einer Telefonkonferenz der EU-Finanzminister mit. Großbritannien werde über seine Beteiligung erst Anfang des kommenden Jahres im Rahmen von Beratungen der G20 entscheiden, bestätigte Juncker. Neben den Ministern der 17 Euro-Länder hatten auch die Ressortchefs der übrigen EU-Länder an der Aussprache teilgenommen.

Die EU hatte sich auf dem Gipfel Anfang Dezember bereit erklärt, dem IWF Kredite von bis zu 200 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen, wovon 150 Mrd. von der Eurozone kommen sollen, der Rest aus den anderen EU-Ländern. Die Mittel könnten vom IWF unter anderem zur Unterstützung der europäischen Schuldenstaaten genutzt werden.

Wie hoch der britische Beitrag sein sollte, ist unklar. Die genannten Zahlen reichen von 12 bis zu 30 Mrd. Euro. Nach den bisherigen Plänen sollten die Zentralbanken der 17 Euro-Länder mit 150 Mrd. den Löwenanteil der Mittel tragen. Den Rest sollten die anderen EU-Mitgliedstaaten sowie Länder wie die USA, Russland und Japan übernehmen. Deutschland soll bis zur 45 Mrd. Euro aufwenden.

Die Nicht-Euro-Länder Tschechien, Dänemark, Polen und Schweden wollen sich an den Zahlungen an den IWF beteiligen.

Die Regierung in London hatte zuvor mehrfach betont, dass sie keine Aufstockung des IWF wolle, die ausschließlich zur Rettung von Euro-Ländern zur Verfügung gestellt werde. Stattdessen will Großbritannien einer IWF-Aufstockung im Rahmen eines G20-Beschlusses beim nächsten Gipfel im Januar in Mexiko zustimmen.

Großbritannien hatte es Anfang Dezember auf einem EU-Krisengipfel abgelehnt, die EU als Konsequenz aus der Schuldenkrise zur Fiskalunion auszubauen, und sich damit isoliert. Premierminister David Cameron hatte seine Entscheidung mit der Weigerung der anderen Regierungen begründet, die britische Finanzwirtschaft besonders zu schützen.

Der IWF ist bereits bei den Hilfsprogrammen für Griechenland, Irland und Portugal mit im Boot. Sein Anteil an den Rettungspaketen beträgt jeweils ein Drittel. Neu ist, dass nun die nationalen Notenbanken über den Umweg IWF in mögliche Rettungsaktionen eingespannt werden.

Quelle: ntv.de, jga/AFP/DJ/dpa/rts

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