Wirtschaft

Minus sieben Prozent ExxonMobil verliert Gewinn

Im Auftrag von Exxon: Ein Bohrteam bei der Arbeit.

Im Auftrag von Exxon: Ein Bohrteam bei der Arbeit.

(Foto: Reuters)

Das Geschäft mit fossilen Energiequellen strotzt vor Zukunftsängsten: Trotz des Booms beim Schiefergas gehen die Produktionsmengen immer weiter zurück. Die Ertragslage schwankt mit den Marktpreisen, der Gewinn bricht ein. Unter dem Strich bleibt für die Aktionäre von ExxonMobil trotzdem noch einiges übrig.

Ein niedrigeres Produktionsvolumen und ein gesunkener Ölpreis hinterlassen in der Bilanz des Energieriesen Exxon Mobil deutliche Spuren: Im dritten Quartal verdiente das weltgrößte börsennotierte Unternehmen der Branche 9,57 Mrd. Dollar und damit sieben Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit ergab sich ein Überschuss je Aktie von 2,09 Dollar nach zuvor 2,13 Dollar.

Analysten nickten dennoch befriedigt: Mit diesen Zahlen blieb der US-Konzern trotz des Rückgangs noch über den Markterwartungen. Im Vorfeld befragte Beobachter waren im Durchschnitt von 1,95 Dollar je Dividendenpapier ausgegangen. Grund für die unerwartete Stärke sei eine gestiegene Gewinn-Marge im Raffinerie-Geschäft, hieß es.  Der Konzernumsatz sank um 7,7 Prozent auf 115,7 Mrd. Dollar.

Der Rohstoffriese Exxon leidet unter einer branchenweiten Bewegung: Die Öl- und Gasproduktion ging im Berichtsquartal um 7,5 Prozent auf 3,96 Mio. Barrel Öläquivalent (boe) zurück. Vielen Öl- und Gasfirmen fällt es seit längerem schwer, neue Ressourcen zur Förderung zu erschließen. Auch Shell, Total und BP haben zu damit zu kämpfen, die Produktion auf Vorjahresniveau zu halten.

Talfahrt bei den Gaspreisen

Ein großes Problem für die Branche ist vor allem die Masse an aus den USA. Obwohl die Stromerzeuger in großem Stil von Kohle auf Gas umgestiegen sind, sind die Gaspreise auf ein Zehnjahrestief gefallen. Die Produktion in den USA übertrifft die aktuelle Nachfrage bei weitem.

Exxon ist in den USA Marktführer in der Produktion von Erdgas. 2010 hatte der Konzern den Gasproduzenten für 26 Mrd. Dollar übernommen, und seitdem stur an dem Ausbau der Gasförderung festgehalten, was sich nun negativ in der Bilanz niederschlägt. Trotz allem bleibt der Konzern aber optimistisch über die weiteren Aussichten auf dem Sektor. Das zeigt auch die jüngst angekündigte Übernahme der kanadischen Celtic Exploration für 2,6 Mrd. Dollar.

Das Geld der Autofahrer

Der Gewinn aus dem globalen Raffinerie-Geschäft verdoppelte sich bei ExxonMobil auf 3,2 Mrd. Dollar, während es in Förderung und Produktion einen Rückgang von 29 Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar gab. An den Börsen reagierten Anleger dennoch halbwegs zuversichtlich: Exxon-Aktien gaben in einem freundlichen New Yorker Börsenumfeld nur leicht nach.

Von den großen drei Ölkonzernen der USA hat in der vergangenen Woche bereits ConocoPhillips Zahlen vorgelegt. Conoco ist nach der Abspaltung des Raffineriegeschäfts nunmehr ein reines Explorations- und Förderunternehmen, weshalb der sinkende Ölpreis sich besonders deutlich bemerkbar gemacht hatte. Der Gewinn sank um ein Drittel. Ende der Woche wird Chevron den Bericht für den Zeitraum von Juli bis September vorlegen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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