Wirtschaft

Übernahme von Face.com Facebook kauft neues Gesicht

Facebook hat die israelische Firma Face.com übernommen, die eine Technologie zur Gesichtserkennung entwickelt hat.

Facebook hat die israelische Firma Face.com übernommen, die eine Technologie zur Gesichtserkennung entwickelt hat.

(Foto: picture alliance / dpa)

Facebook übernimmt für einen unbekannten Betrag das israelische Unternehmen Face.com. Die Firma hat sich auf Gesichtserkennung spezialisiert. Die umstrittene Technik hat Facebook bereits viel Kritik von Datenschützern eingebracht.

Facebook treibt die Erkennung von Gesichtern auf Fotos voran. Das weltgrößte soziale Netzwerk hat dazu das auf Gesichtserkennung und entsprechende Software spezialisierte israelische Unternehmen Face.com gekauft. Das Unternehmen hat eine Technologie zum Identifizieren von Personen auf Bildern entwickelt. Über den Kauf war seit längerem spekuliert worden. Wie viel Facebook zahlte, wurde nicht mitgeteilt. Der Branchendienst All Things Digital berichtete unter Berufung auf die israelische Internetseite Newsgeek, die Transaktion könne sich auf 80 bis 100 Mio. US-Dollar (63 bis 79 Mio. Euro) belaufen.

In einem Blog von Face.com hieß es, Facebook könne die Software für Smartphones und Kameras nutzen, mit denen Fotos aufgenommen und in das soziale Netzwerk eingestellt werden. Erst im April hatte Facebook den Handy-Fotodienst Instagram für eine Mrd. US-Dollar gekauft. Mit dem kostenlosen Programm können per Smartphone geschossene Fotos bearbeitet und anschließend auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.

Wenige Wochen nach dem Instagram-Kauf startete Facebook einen eigenen Dienst zum Aufnehmen und Teilen von Handy-Fotos. Die Anwendung "Facebook Camera" ist vorerst nur für das Multimedia-Handy iPhone von Apple verfügbar. Bei Facebook zählt das Teilen von Bildern mit anderen Nutzern zu einer der Hauptaktivitäten. Die Praxis stößt auf massive Kritik von Datenschützern, die von Facebook klare Aussagen über den Einsatz der Gesichtserkennung und "saubere Einwilligungsverfahren" zugunsten der Nutzer fordern.

Facebook liegt im Clinch mit Datenschützern

Die rund 900 Mio. Facebook-Nutzer laden täglich im Schnitt mehr als 300 Mio. Fotos hoch, um sie mit ihren Freunden zu teilen. Die automatische Erkennung von Gesichtern ist allerdings umstritten. Deutsche Datenschützer fordern, dass Facebook zuvor die ausdrückliche Einwilligung der Nutzer einholt. In Facebook können Nutzer Fotos hochladen und darauf gezeigte Personen mit einem Namen versehen - allerdings müssen die so markierten Nutzer diese Tags mit dem eigenen Namen freigeben. Einmal markierte Personen können danach automatisch in Bildern gefunden werden - möglich macht dies eine Software zur automatischen Gesichtserkennung.

Auch Facebook-Konkurrent Google + hat die Technik inzwischen eingeführt, verlangt aber von seinen Nutzern eine ausdrückliche Einwilligung. Die Gesichtserkennung ist für Facebook wichtig, weil die Funktion das soziale Netzwerk attraktiver machen und damit die Umsätze in die Höhe treiben könnte. Beim Börsengang waren Zweifel daran laut geworden, dass das von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen sein enormes Wachstumstempo halten kann. Die Aktie notiert weiterhin unter dem Ausgabepreis.

Quelle: ntv.de, hvg/AFP/dpa

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