Neue Job-Chancen in New York Facebook sucht Mitarbeiter
03.12.2011, 17:13 Uhr
Bürgermeister Michael Bloomberg spricht: Sheryl Sandberg und US-Senator Charles Schumer (r.) schauen zu.
(Foto: REUTERS)
Mit dem Aufbau neuer Stellen verschafft sich das Internetunternehmen Facebook neue Freunde in der amerikanischen Öffentlichkeit: New Yorks Bürgermeister Bloomberg freut sich auf mehrere tausend neue Arbeitsplätze. Alte Probleme holen das Unternehmen: In Spanien entdeckt ein Laie offenbar durch Zufall eine größere Sicherheitslücke.
Das soziale Netzwerk Facebook glaubt an ein anhaltend rasantes Wachstum im kommenden Jahr und plant deshalb die Einstellung von tausenden Mitarbeitern.
Zunächst wolle das US-Unternehmen in New York Ingenieure anstellen, sagte die für das Tagesgeschäft zuständige Sheryl Sandberg auf einer Pressekonferenz, an der auch New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg teilnahm. Nähere Einzelheiten zum Stellenbedarf und zur Strategie nannte sie nicht. Facebook ist nicht an der Börse notiert, strebt aber einen an. Die anhaltende Flaute am US-Arbeitsmarkt zählt in den USA zu den derzeit wichtigsten innenpolitischen Themen.
Einem Insider zufolge verdiente Facebook im ersten Halbjahr 2011 fast 500 Mio. Dollar. Der Umsatz soll sich demnach auf 1,6 Mrd. Dollar verdoppelt haben. Das Unternehmen befindet sich derzeit noch in Händen privater Investoren. Umsatzzahlen und Ergebnisse galten bislang als mehr oder weniger gut gehütete Geschäftsgeheimnisse. Das Unternehmen hat mehr als 750 Millionen Mitglieder und steht damit an der Spitze der Online-Netzwerke.
Maurer entdeckt Schwachstelle
Umstritten ist Facebook in einigen Ländern vor allem wegen des Umgangs mit personenbezogenen Angaben seiner Mitglieder. Zuletzt sorgte der Bericht über einen spanischen Maurer für Aufsehen, der im Facebook-System auf eine Datenschutzlücke gestoßen war. Dabei sei es möglich gewesen, innerhalb von Facebook Nachrichten unter falscher Identität zu verschicken, hieß es.
"Ich habe diese Lücke durch Zufall entdeckt", sagte der 37-jährige Alfredo Arias der Nachrichtenagentur AFP. Um im Namen eines anderen Facebook-Mitglieds Nachrichten zu verschicken, genügten Kenntnisse über die Einrichtung einer Internetseite, sagte Arias, der seine Entdeckung der in Spanien für Sicherheit im Internet zuständigen Behörde Inteco mitteilte.
Offene Flanke: Datenschutz
Neben seiner Arbeit als Maurer hält Arias Seminare über die Nutzung sozialer Internet-Netzwerke in Unternehmen. In Sachen Informatik sei er "zu hundert Prozent Autodidakt", sagte er. Jeder, der über Grundkenntnisse in Informatik verfüge, könne ein Formular erstellen, das ihm erlaube, Mails über fremde Facebook-Benutzerkonten zu verschicken. Eine Sprecherin der Behörde Inteco, die dem spanischen Industrieministerium untersteht, bestätigte die Angaben und sagte, Facebook sei darüber informiert worden.
Facebook wird immer wieder vorgeworfen, die Daten seiner Nutzer unzureichend zu schützen. In den USA hatte sich das Unternehmen mit den Behörden erst vor wenigen Tagen auf eine geeinigt.
Quelle: ntv.de, AFP/rts