Beratungen über Diskontsatz Fed noch uneins
26.05.2010, 07:10 Uhr
Die obersten Währungshüter in Washington stehen unter Beobachtung. Alle warten auf die Exit-Strategien.
(Foto: REUTERS)
Die US-Notenbank Federal Reserve diskutiert über eine erneute Verteuerung der Notkredite für Banken. Bei der letzten Fed-Sitzung Ende April sprachen sich die Direktoren aus Kansas City, St. Louis und Dallas für einen Anstieg des Diskontsatzes auf ein Prozent vor derzeit 0,75 Prozent aus, wie aus den veröffentlichten Mitschriften des Treffens der Notenbanker hervorgeht.
Der Diskontsatz legt den Preis fest, zu dem sich die Geschäftsbanken Geld direkt von der Notenbank leihen können. Mitte Februar hatte die Fed den Diskontsatz von 0,5 Prozent auf 0,75 Prozent angehoben und dies mit einer Verbesserung der Lage an den Finanzmärkten begründet. Entgegen den Reaktionen auf dem Finanzmarkt, wo der Schritt als Zeichen für ein baldiges Ende der Zeit des billigen Geldes interpretiert wurde, habenVertreter der Fed wiederholt betont, dass ein Anstieg des Diskontsatzes nicht als eine Straffung der Geldpolitik zu verstehen sei und sich die Kreditkosten für Verbraucher und Unternehmen nicht erhöhen würden.
Aus dem jüngsten Sitzungsprotokoll geht zudem hervor, dass mehrere Fed-Direktoren weitere Anzeichen für eine verbesserte Lage der US-Wirtschaft festgestellt hätten. Sie zeigten sich im April insbesondere positiv überrascht über die Kauflaune der Verbraucher. Zugleich bereitetet ihnen aber auch Sorge, dass US-Unternehmen weiterhin zu wenig Arbeitsplätze schaffen. In normalen Zeiten liegt der Diskontsatz um 100 Basispunkte über dem Leitzins der US-Notenbank.
Quelle: ntv.de, ddi/rts