Palmöl-Aktie schießt ins Plus Felda Global feiert Börsengang
28.06.2012, 07:51 Uhr
Auf der einen Seite ist es ein Milliardengeschäft, auf der anderen harte Arbeit.
(Foto: REUTERS)
Für Felda Global läuft es wie geschmiert: Die ersten Schritte in den Aktienmarkt an der Börse in Kuala Lumpur führt für die Anteilseigner des Palmölkonzerns steil in die Gewinnzone. Erleichtert atmen Analysten auf. Der erste große Börsengang nach Facebook scheint geglückt. Damit ist der Weg frei für weitere Börsenpläne.

Daumen hoch an der malaiischen Börse in Kuala Lumpur: Felda-Chef Mohd Isa Abdul Samad (r.) freut sich über den Kurssprung.
(Foto: AP)
Nach dem Facebook-Debakel an der Wall Street ist in Malaysia der weltweit zweitgrößte Börsengang des Jahres geglückt. Die Aktien des staatlichen Palmölkonzerns (FGV) schossen an ihrem ersten Handelstag 20 Prozent in die Höhe. Mit diesem Börsendebüt überraschte Felda die Experten, die ein Plus von lediglich zehn Prozent erwartet hatten.
Insgesamt sammelte der Konzern bei den Investoren 3,1 Mrd. Dollar ein und eroberte damit den Spitzenplatz der diesjährigen Börsengänge in Asien - und den zweiten Platz weltweit nach . Die Deutsche Bank gehörte zu den Konsortialführern. Die Anleger steigen in einen Boom-Markt ein: Der Preis für Palmöl klettert seit Monaten immer höher.
Malaysia trotzt mit dem erfolgreichen Börsengang seines Palmölproduzenten der Flaute auf den Aktienmärkten. Wegen der Verwerfungen infolge der Euro-Schuldenkrise hatten gerade in Asien zuletzt einige Börsenaspiranten den Sprung aufs Parkett wieder abgesagt. Bei Felda sahen die Investoren aber auch darüber hinweg, dass der Quartalsgewinn zuletzt um mehr als ein Drittel eingebrochen war. Die Aufforstung der Plantagen geht bei Felda ins Geld.
Schmierstoff für Kosmetik und Lebensmittel
Der Verkauf der Felda-Aktien spült Malaysias Regierung rechtzeitig zum Wahlkampf Geld in die Kassen. Der Sprung aufs Parkett war über Ankerinvestoren und einheimische Anleger abgesichert.
Rund ein Fünftel der Erlöse soll an die Landwirte fließen, die dem Börsengang zunächst kritisch gegenüber gestanden hatten. Sie bekamen auch vergünstigt Felda-Aktien.
Damit vollzieht das südostasiatische Schwellenland einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel: Die künftigen Anteilseigner verdingten sich noch vor wenigen Jahrzehnten als Besitzlose auf den Palmen-Plantagen, die Felda nicht nur in Malaysia betreibt.
Regierungsnahe Fonds und heimische Pensionsfonds zeichneten massiv Aktien, auch um den Bauern ein gutes Geschäft zu sichern. So konnten sich einige ausländische Investoren wie der französische Agrar-Großhändler Louis Dreyfus weniger Anteile sichern als ihm versprochen worden waren.
Quelle: ntv.de, rts