Finnischer Neuling in Frankfurt Ferratum legt starken Börsenstart hin
06.02.2015, 11:54 Uhr
Ferratum bietet Kredite von 25 bis 2000 Euro an, die per Handy oder Internet sofort abgeschlossen werden können.
Mit einem satten Gewinn zelebriert die Aktie des finnischen Kleinkredit-Anbieters Ferratum ihr Börsen-Debüt in Frankfurt. Mehr als 110 Millionen Euro nimmt das Unternehmen ein. Fragen ranken sich jedoch um einen gestoppten Börsengang in Helsinki.
Die Aktie des finnischen Finanzdienstleisters Ferratum ist am Freitag erfolgreich an der Börse in Frankfurt gestartet. Im Vergleich zum Ausgabekurs von 17 Euro lag der erste Kurs 2,9 Prozent höher, bei 17,50 Euro. Am späten Vormittag stieg der Kurs dann um mehr als sieben Prozent auf 18,20 Euro. Ursprünglich angeboten worden waren die insgesamt 5,7 Millionen Papiere in einer Preisspanne von 15 bis 18 Euro.
Die Hälfte der Aktien stammt aus dem Besitz der Altaktionäre. Für eine eventuelle Mehrzuteilung sind weitere 850.000 Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre reserviert. Ferratum nimmt mit dem Börsengang brutto mehr als 110 Millionen Euro ein.
Doch es bleiben Fragen: Etwa, warum Ferratum in Frankfurt und nicht in Helsinki an die Börse gegangen ist. Im Gespräch mit n-tv verwies Finanzchef Clemens Krause auf Frankfurt als "wundervollen Börsenplatz in der Mitte Europas". Zudem sei Ferratum ein Unternehmen mit europäischem Schwerpunkt geworden, "auch wenn die Wurzeln in Finnland liegen".
Kredite von 25 bis 2000 Euro
Ursprünglich hatte Ferratum schon Ende vorigen Jahres den Schritt an die Börse wagen wollen. Allerdings war das Unternehmen von der Börsenaufsicht in Finnland gestoppt worden, weil diese noch Fragen unter anderem zum Geschäftsmodell hatte.
Ferratum ist mit knapp 60 Millionen Euro Umsatz ein relativ kleines Unternehmen. Die Finnen wollen jährlich im Schnitt um bis zu 40 Prozent wachsen. Die Firma aus Helsinki, die in 19 Ländern aktiv ist und 350 Mitarbeiter hat, vergibt Kredite von 25 bis 2000 Euro, die per Handy oder Internet sofort abgeschlossen werden können. Dafür verlangt Ferratum eine Gebühr.
Es ist der zweite Börsengang in Deutschland in diesem Jahr. Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus feierte bereits Ende Januar sein Debüt auf dem Parkett.
Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts