Wirtschaft

Produktion sinkt kräftig Flut wirft Japans Industrie zurück

Starker Yen, Flutkatastrophe in Thailand und die Schuldenkrise in Europa - Japans Wirtschaft kämpft weiter mit Problemen. Die Produktion der Industrie ist wieder gesunken, der Arbeitsmarkt bleibt weiter angespannt.

(Foto: REUTERS)

Die japanische Industrieproduktion ist im November in Folge der Flutkatastrophe in Thailand gesunken. Sie nahm saisonbereinigt um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat ab, wie die Regierung in Tokio mitteilte. Wegen der Überflutungen in Thailand kam es zu Lieferengpässen bei der Versorgung mit Industrieteilen. Weitere Gründe für den Produktionsrückgang im November seien der Höhenflug des Yen sowie die sich abschwächende Nachfrage im Ausland. Für Dezember und Januar rechnet Japans Industrie jedoch wieder mit einem Anstieg der Produktion um 4,8 beziehungsweise 3,4 Prozent.

Wegen des starken Yen sowie der europäischen Schuldenkrise hatte die Regierung zuvor ihre Wachstumsprognosen gesenkt. Im noch bis 31. März 2012 laufenden Steuerjahr dürfte die Wirtschaft demnach um 0,1 Prozent schrumpfen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin angespannt. Die Arbeitslosenrate verharrte im November bei 4,5 Prozent, wie die Regierung weiter mitteilte. Zwar verbesserte sich das Jobangebot dank der Nachfrage nach Arbeitskräften für den Wiederaufbau der Katastrophengebiete im Nordosten des Landes. Dennoch halten sich die japanischen Unternehmen angesichts des starken Yen und der Lage auf den Weltmärkten mit Neueinstellungen weiterhin zurück.

Hartnäckige Deflation

Die Zahl der Beschäftigten stieg im Berichtsmonat um 30.000 auf 62,49 Millionen. Die Zahl der nicht zur Erwerbsbevölkerung zählenden Menschen sank um 80.000 auf 44,88 Millionen Menschen. Dies deute daraufhin, dass mehr Japaner sich auf Jobsuche begeben in der Hoffnung, Arbeit beim Wiederaufbau der Tsunami-Region zu finden. Auf 100 Jobsuchende kamen 69 freie Stellen, im Oktober waren es noch 67.

Derweil befindet sich die ostasiatische Wirtschaftsmacht weiter in einer hartnäckigen Deflation mit andauernd sinkenden Preisen. So fielen die Verbraucherpreise im November zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozent und damit im zweiten Monat in Folge. Dazu trug der Preisverfall unter anderem bei Fernsehern bei. Zudem habe sich der Anstieg der Energiepreise verlangsamt, teilte die Regierung mit.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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