Hui in Amerika, Pfui in Old Europe Ford berappelt sich in USA
24.04.2013, 14:58 Uhr
Fords PS-starke Autos sorgten in den USA für das beste Ergebnis seit einem Jahrzehnt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ford hat auf dem Heimatmarkt einen guten Start ins neue Jahr hingelegt. Das Geschäft in Europa bereitet dem zweitgrößten US-Autobauer aber weiter Kopfschmerzen: Der Konzern wird wegen der Absatzkrise weitere Milliarden auf dem alten Kontinent verlieren.
Fortschritte in Nordamerika, aber noch rote Zahlen in Europa: Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat einen durchwachsenen Jahresstart hingelegt. Der Überschuss im ersten Quartal stieg um 215 Mio. auf 1,6 Mrd. US-Dollar. Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte Ford. Demnach soll sich der Vorsteuergewinn des Konzerns auf dem Niveau von 2012 bewegen.
Rückenwind wird vor allem aus Nordamerika erwartet, der wichtigsten Region für das Unternehmen. Hier sorgten neue Modelle für das beste Ergebnis seit mehr als einem Jahrzehnt. Auf dem US-Heimatmarkt laufen die PS-starken Autos am besten. Fords Umsatz kletterte um mehr als zehn Prozent auf 35,8 Mrd. US-Dollar.
In Europa und Südamerika schrieb Ford dagegen Verluste. In Lateinamerika waren es - vor allem wegen negativer Wechselkurseffekte wie in Venezuela - 218 Mio. US-Dollar. In Europa betrug das Minus wegen hoher Kosten und der schrumpfenden Nachfrage nach neuen Autos und Trucks 462 Mio. US-Dollar. Zumindest sei die Restrukturierung im Plan, das erste Quartal habe "solide Fortschritte" gebracht, hieß es. Das Marktumfeld in Europa bleibe aber schwierig, die Aussichten seien unklar. Ford rechnet damit, auf dem hiesigen Kontinent dieses Jahr zwei Mrd. US-Dollar zu verlieren. 2012 summierte sich das Minus bereits auf 1,8 Mrd. US-Dollar.
Europa ist die Achillesferse der Amerikaner. Das Ford-Management versucht, mit radikalen Einsparungen das Steuer herumzureißen und bis Mitte des Jahrzehnts wieder in die Gewinnzone zu kommen. So wird unter anderem Ende 2014 das Werk im belgischen Genk geschlossen. Die Produktion soll nach Valencia verlagert werden, um die dortige Fabrik besser auszulasten. Auch in Großbritannien sollen zwei Werke dichtgemacht werden. Insgesamt kappt Ford wegen der schwachen Nachfrage in Europa knapp ein Fünftel seiner Kapazitäten.
Quelle: ntv.de, rts