Opel-Betriebsrat trägt Magna-Pläne Franz für Stellenabbau
16.09.2009, 11:27 UhrOpel-Gesamtbetriebsratchef Klaus Franz hat um die Unterstützung der Arbeitnehmer aller europäischen General-Motors-Standorte für eine Übernahme durch Magna geworben. Wegen des geplanten Stellenabbaus gebe es zurzeit "sehr viel an Emotionen".

Deutschland will eigentlich die Staatsbürgschaften mit anderen Ländern teilen.
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Franz hält den geplanten Abbau von mehr als 10.000 Stellen bei Opel in Europa im Zusammenhang mit der Übernahme für unvermeidlich. Die Restrukturierung durch die designierte neue Mutter Magna bedeute Arbeitsplatz-Abbau, sagte Franz im Deutschlandfunk. Dem müsse man ins Gesicht schauen. Wenn Opel aber nicht wettbewerbsfähig sei und 30 Prozent Überkapazitäten habe, sei niemandem geholfen. Dann wäre das Unternehmen in spätestens zwei Jahren insolvent, sagte Franz.
Die europäischen Arbeitnehmervertreter lehnen betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen ab. Franz kündigte an, die Arbeitnehmer bei den europäischen GM-Töchtern wollten in der kommenden Woche gemeinsam über ihr weiteres Vorgehen beraten.

Opel-Betriebsratschef Klaus Franz: Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind inakzeptabel.
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Bei einem Treffen von Betriebsräten und Gewerkschaften am Mittwoch im belgischen Antwerpen würden sie "unseren Antwerpener Kollegen mit Rat und Tat beiseite stehen und kämpferisch unterstützen", sagte er. "Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen" würden die Arbeitnehmer nicht akzeptieren. Magna will das Werk in Antwerpen nach der Opel-Übernahme voraussichtlich schließen. An dem Standort bauten zuletzt 2580 Mitarbeiter den Opel Astra.
Magna hat nachgerechnet
Der Autozulieferer Magna hält die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Staatsbürgschaften in Höhe von 4,5 Mrd. Euro zur Übernahme von Opel unterdessen für ausreichend.
"Wir werden damit auskommen", sagte Magna-Co-Chef Siegfried Wolf. "Wir haben seit unserem Interesse an Opel mit sehr klaren Zahlen und Fakten gerechnet, wir haben nie nachgebessert, und wir sind sehr überzeugt davon, dass das ausreichend ist", fügte er hinzu.
Zuletzt hatte unter anderem Dirk Pfeil, der Vertreter der Bundesländer in der Opel-Treuhand, davor gewarnt, die 4,5 Mrd. Euro könnten nicht ausreichen. Deutschland will die Staatsbürgschaften mit anderen Ländern teilen, in denen Opel Werke hat. Jedoch äußerte sich am Dienstag nach Belgien auch Spanien skeptisch über die Entscheidung, Opel an ein Konsortium aus Magna und der russischen Sberbank zu verkaufen.
Quelle: ntv.de, rts