Mega-Dividende für US-Steuerzahler Freddie Mac zahlt zurück
07.08.2012, 21:04 Uhr
Freddie Mac: Der US-Steuerzahler wünscht dauerhafte geschäftliche Genesung.
(Foto: Reuters)
Schon allein der Name führt Experten gedanklich weit zurück bis in die Anfangstage der Finanzkrise: Der US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac schiebt sich Quartal für Quartal wieder zurück in Richtung Normalität. Restlos abbezahlt ist die Staatshilfe noch lange nicht.
Der Hypothekenfinanzierer Freddie Mac kommt erstmals seit einem Jahr wieder ohne staatliche Finanzhilfen aus. Das Unternehmen erzielte eigenen Angaben zufolge im zweiten Quartal einen Gewinn von drei Milliarden Dollar.
Ein Jahr zuvor hatte Freddie Mac bereits 577 Mio. Dollar verdient. Dem Finanzministerium kann das Institut nun wie vereinbart eine Dividende von 1,8 Mrd. Dollar überweisen.
Seit der staatlichen Übernahme hat Freddie Mac insgesamt Steuergelder in einer Größenordnung von etwa 72,3 Mrd. Dollar verschlungen. Der Konzern hat mittlerweile immerhin 20 Mrd. Dollar an das Finanzministerium zurückgezahlt.
Gemäß der Übernahmevereinbarung muss Freddie Mac - sofern möglich - jedes Quartal eine Dividendenzahlung von zehn Prozent der Kreditsumme an den Staat überweisen.
Freddie Mac erklärte, dass die vor der Finanzkrise in großen Mengen ausgegebenen minderwertigen Hypotheken einen immer geringeren Teil der Bilanz ausmachen und deshalb Verluste in diesem Bereich immer weniger zu Buche schlagen.
Kurz nach Ausbruch der Finanzkrise in den Vereinigten Staaten musste die US-Regierung den Konzern komplett aus Steuermitteln stützen, um eine verhängnisvolle Kettenreaktion im Hypothekenmarkt zu verhindern.
Anders als im Fall der Investmentbank wenige später hätte ein Zusammenbruch im Sommer 2008 nicht nur die weltweite Finanzbranche erschüttert, sondern auch zu unmittelbaren Schockwillen im ohnehin fragilen US-Häusermarkt geführt.
Quelle: ntv.de, rts