Wirtschaft

Unmut in Kiel und Hamburg Für Nonnenmacher wird's eng

Lange Zeit sah es aus, als könnte Dirk Jens Nonnenmacher nichts aus dem Chefsessel der HSH Nordbank heben. Nun aber werden die Eigner Hamburg und Schleswig-Holstein zunehmend unruhiger. Ihr Vertrauen in Nonnenmacher schwindet.

Dirk Jens Nonnenmacher

Dirk Jens Nonnenmacher

(Foto: dapd)

Die Haupteigner der krisengeschüttelten HSH Nordbank stehen nicht mehr uneingeschränkt hinter dem umstrittenen Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher. Hamburg und Schleswig-Holstein kündigten an, mit HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper über die Zukunft des Bankchefs sprechen zu wollen.

"Wir sehen mit Sorge, dass die HSH Nordbank immer wieder selbst Anlass gibt zur kritischen Berichterstattung, die dann erhobenen Vorwürfe aber nicht vorbehaltlos ausgeräumt werden können", sagte Schleswig-Holsteins Regierungschef Peter Harry Carstensen im Anschluss an eine Kabinettssitzung in Kiel. Das Vertrauen in Nonnenmacher sei "erheblich strapaziert".

Die beiden Landesregierungen wollen Nonnenmacher zunächst die Möglichkeit geben, noch offene Fragen zu klären. Einen Zeitpunkt für das Gespräch mit Kopper nannten sie nicht. Der Bankmanager ist seit Monaten mit einer Vielzahl von Vorwürfen konfrontiert. Sie reichen von riskanten Finanztransaktionen, Ermittlungen wegen falscher Bilanzen bis zum Vorwurf, missliebige Manager mit dubiosen Methoden aus dem Amt gedrängt zu haben.

"Er ist eine Belastung"

Nonnenmacher hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, er sei überzeugt, immer angemessen gehandelt zu haben. Rückendeckung bekam der 47-Jährige dabei mehrfach von Kopper. Der ehemalige Chef der Deutschen Bank ging sogar soweit, dass er sein eigenes Verbleiben an der Spitze des HSH-Kontrollgremiums von der Zukunft Nonnenmachers abhängig machte.

Hilmar Kopper steht noch vor dem HSH-Chef.

Hilmar Kopper steht noch vor dem HSH-Chef.

(Foto: dpa)

Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus sagte, Nonnenmachers Erfolge bei der Sanierung der staatlich gestützten Landesbank seien anzuerkennen. Sorge bereite den Landeseignern aber, dass die im Raum stehenden Vorwürfe die weitere Entwicklung der Bank belasten könnten. Hamburgs Finanzsenator Carsten Frigge hatte den HSH-Chef in einem Zeitungsinterview zuvor erstmals eine Belastung genannt.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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