Iberia in Turbulenzen Fusion mit BA noch gefährdet
13.11.2009, 15:14 UhrOffene Pensionsansprüche könnten die Fusion von British Airways und Iberia zur weltweit drittgrößten Fluggesellschaft noch ernsthaft gefährden. Iberia behielt sich das Recht vor, von dem vereinbarten Zusammenschluss zurückzutreten, sollte sich das Loch in der Pensionskasse von 3,35 Mrd. Euro als nachteilig für das Unternehmen herausstellen.
Mitentscheidend dürften die Verhandlungen zwischen BA und den Treuhändern des Pensionsfonds werden.Die Quartalszahlen von Iberia verdeutlichen nochmals den wirtschaftlichen Druck, unter dem die beiden Verluste schreibenden Fluggesellschaften stehen. Trotz massiver Einsparungen wies Iberia in der größten Krise der Branche seit Jahrzehnten für die ersten neun Monate einen unerwartet hohen Verlust aus. Von Januar bis September weitete sich der Betriebsverlust (Ebit) auf 331 Mio. Euro aus von 16,1 Mio. Euro vor einem Jahr. Analysten hatten lediglich mit einem Verlust von 320 Mio. Euro gerechnet.
Netto verbuchte Iberia einen Fehlbetrag von knapp 182 Mio. Euro. Vor einem Jahr stand noch ein Gewinn von 51,1 Mio. Euro zubuche. Der Umsatz ging um ein Fünftel zurück. "Die Luftfahrtbranche in Spanien ist ganz besonders schwierigen Bedingungen ausgesetzt", erklärte Iberia. BA hatte in der vergangenen Woche einen überraschend hohen Vorsteuerverlust von 323 Mio. Euro ausgewiesen.
Weiterhin eigene Flotten
Nach 16-monatigen Verhandlungen hatten sich die beiden Airlines auf eine Fusion im Volumen von insgesamt knapp fünf Mrd. Euro geeinigt. Der Zusammenschluss soll nach Iberia-Angaben Einsparungen von jährlich 400 Mio. Euro ermöglichen. Ähnlich der Fusion von Air France und der niederländischen KLM wollen die Fluggesellschaften weiterhin ihre eigene Flotte betreiben.
Der bisherigen Vereinbarung zufolge werden die Briten künftig 55 Prozent an dem neuen Konzern halten und die Spanier 45 Prozent. Der Ausgang der Gespräche über die noch offenen Pensionszahlungen kann sich allerdings bei der Kräfteverteilung noch zugunsten von Iberia auswirken. Ein Abschluss der Fusion ist für Ende 2010 geplant. Auch über eine Allianz mit der Muttergesellschaft von American Airlines, AMR, wird nachgedacht.
Quelle: ntv.de, wne/rts