Hunderte Millionen futsch GDL-Streiks fressen Bahn-Gewinn auf
30.05.2015, 15:00 Uhr
Es wurde zuletzt bei der Bahn viel gewartet.
(Foto: dpa)
Schreibt die Deutsche Bahn in diesem Jahr rote Zahlen? Finanzvorstand Lutz hält das durchaus für möglich. Die Schuldige dafür hat er auch gefunden: die GDL. Ihre Streiks haben dem Konzern Lutz' Angaben zufolge viel Geld gekostet.
Die Kosten des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL drohen den Gewinn der Deutschen Bahn in diesem Jahr aufzuzehren und die Bahn in diesem Jahr in die roten Zahlen rutschen zu lassen. Diese Rechnung machte jedenfalls Bahn-Finanzvorstand Richard Lutz der "Welt".
Zwar hat der Staatskonzern 2014 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von stolzen 2,1 Milliarden Euro erzielt. Doch davon muss man rund 800 Millionen Euro für Zinszahlungen auf die Schulden von rund 17 Milliarden Euro des Konzerns abziehen. Außerdem mussten 200 Millionen Euro Ertragssteuern und 700 Millionen Euro Dividende an den Bund gezahlt werden.
Hinzu kämen laut Lutz weitere Belastungen. "Am Ende bleiben für 2014, wenn wir alle Kosten und Aufwendungen abziehen, 288 Millionen Euro in der Kasse", rechnet der Bahn-Finanzvorstand vor. Das sei weniger, als die bis jetzt bereits verursachten Kosten durch die Streiks. "Die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL haben uns schon seit dem vergangenen Herbst bisher weit mehr als 300 Millionen Euro gekostet", sagte Lutz weiter. Zwar seien die Kosten aus dem Streik auf zwei Jahre verteilt, unter dem Strich seien sie aber damit höher als der Reingewinn des letzten Jahres.
"Was den Gewinn angeht, wird dieses Jahr eine echte Herausforderung für uns", sagte Lutz daher. Das Unternehmen wird die Einnahmen weiter steigern und die Kosten senken müssen. Und darauf hoffen, dass der jetzt in die Schlichtung gegangene Tarifstreit mit der GDL ohne weitere Streikaktionen beendet werden kann.
Quelle: ntv.de, wne/DJ