Brasilien bleibt tabu GM schwört Opel die Treue
04.09.2011, 17:42 Uhr
Weltpremiere im März 2011: Der Opel "Ampera".
(Foto: REUTERS)
Es ist eine erlösende Nachricht für Rüsselsheim und die übrigen deutschen Opel-Standorte: Die Konzernmutter aus den USA garantiert dem deutschen Autobauer für mindestens ein Jahrzehnt den Verbleib im Konzern. Der Vize-Chef von General Motors bezeichnet Opel sogar als "wertvollen Baustein". Der brasilianische Markt bleibt den Deutschen allerdings verschlossen.
Der Automobilkonzern General Motors (GM) hat seiner Tochter Opel eine Bestandsgarantie ausgesprochen. Auf dem attraktiven Markt in Brasilien werden die Rüsselsheimer aber ausgebremst. GM setzt dort auf die Chevrolet.
Opel werde "auf jeden Fall auch in 10 oder 15 Jahren noch zum Konzern gehören", sagte GM-Vizepräsident Robert Ferguson nach einem nach einem Treffen mit dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) in Detroit. "Normalerweise geben wir ungern Prognosen über so lange Sicht ab", betonte Ferguson. "Aber Opel ist ein so wertvoller Baustein unserer Gruppe, dass ich diese Voraussage ohne Probleme treffen kann."
Die deutschen Standorte seien ein herausragender Bestandteil des Konzerns und Zentren für Design und Forschung. "Deshalb sehe ich eine helle Zukunft für Opel." Hessens Regierungschef hatte unter anderem die hessische Partnerregion Wisconsin besucht und sich mit GM-Leuten getroffen.
In Übersee zeigt GM den Deutschen jedoch weiter Grenzen auf und bevorzugt Chevrolet. Der "Automobilwoche" sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke: "In Brasilien gehen wir nicht rein, das überlassen wir Chevrolet." Bewerten wollte er die Entscheidung aus Detroit nicht. Brasilien sei für GM nach China und den USA der drittwichtigste Markt, berichtete das Blatt. Dank des rasanten Wachstums werde der brasilianische Automarkt in diesem Jahr Deutschland überholen. Die Dynamik der brasilianischen Wirtschaft hat sich zuletzt allerdings .
Für Opel bleibt Argentinien, Chile, China, Israel
Opel müsse sich nach dem Willen der Detroiter Konzernzentrale in Südamerika auf Argentinien und Chile beschränken. Dort werde an der Markterschließung gearbeitet, erläuterte Stracke: "Noch Ende diesen Jahres wollen wir die ersten Autos in Chile verkaufen." Auch nach Israel wollen die Rüsselsheimer den Angaben zufolge liefern. In China, dem weltweit wichtigsten Wachstumsmarkt, dürfe Opel künftig zwar Autos verkaufen, aber nicht produzieren.
Für das Elektrovorzeigemodell " " gebe es noch mehr Beschränkungen. Der Wagen werde unter der Marke Opel nur in Europa verkauft. Außerhalb komme das Auto ausschließlich als Chevrolet "Volt" zum Einsatz, sagte Opels Elektro-Manager Enno Fuchs der "Automobilwoche". Auch in Russland werde es den "Ampera" nicht geben. Als Grund dafür nannte Fuchs die hohen russischen Einfuhrzölle.
Opel-Chef Stracke rechnet noch in diesem Jahr mit einer deutlichen Abschwächung der Automobilkonjunktur. Dem Radiosender "SWR2" sagte er, der Trend werde sich 2012 fortsetzen. Dennoch werde Opel Gewinne ausweisen können. Das Unternehmen setze zukünftig stark auf nachhaltige Produkte und Elektroantriebe.
Quelle: ntv.de, dpa