Chinesen greifen zu GM wird Hummer los
03.06.2009, 06:34 UhrBereits kurz nach seinem Insolvenzantrag hat der US-Autobauer General Motors einen Käufer für seine Geländewagen-Sparte Hummer gefunden. Laut einer gemeinsamen Unternehmenserklärung geht die Sparte der PS-Kolosse an den chinesischen Spezialmaschinen-Hersteller Sichuan Tengzhong Heavy Industrial Machinery.
Es handele sich um eine Absichtserklärung, insbesondere die finanziellen Details sollten später in Verhandlungen geklärt werden. Nach der Vereinbarung soll das Hummer-Management bleiben, ebenso bestehende Vertriebsvereinbarungen.
Der Verkauf der Kultmarke soll bis September abgeschlossen sein, erklärte GM. Analysten gingen davon aus, dass der Verkaufspreis unter den von GM vormals angestrebten 500 Mio. Dollar liegen werde. Zunächst hatte GM die Identität des Kaufinteressenten geheim gehalten.
In den USA unattraktiv
Der wuchtige Hummer, der je nach Typ schon mal 397 PS hat und in der Stadt rund 21 Liter Sprit verbraucht, war zuletzt zum Inbegriff einer verfehlten Modellpolitik des einst weltgrößten Autobauers geworden.
2008 war den Hummer-Absatz in den USA denn auch um 51 Prozent auf nur noch 27.500 Fahrzeuge eingebrochen. Experten zufolge wird der Verkauf möglicherweise nicht mehr als 100 Mio. Dollar in die GM-Kassen spülen. 2008 hatte GM Hummer vergeblich für rund 500 Mio. Dollar angeboten.

Entwickelt für das Militär: Das "High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle" (HMMWV) fährt zum Beispiel auch am Lager der strategischen Ölreserve des US-Energieministeriums Patrouille.
(Foto: REUTERS)
Im Zuge gestiegener Spritpreise und der Diskussion um umweltschonendere Autos war der Hummer auch im US-Markt immer unattraktiver geworden. Selbst Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger verkaufte seine einst aus acht Fahrzeugen bestehende Hummer-Flotte.
Saab und Saturn auf Verkaufsliste
Der Hummer-Verkauf ist Teil der GM-Strategie, schlanker aus der Insolvenz hervorzugehen. So sollen bis Ende 2009 auch die Marken Saab und Saturn veräußert werden und die Marke Pontiac bis Ende 2010 eingestellt werden.
GM will sich dann auf Buick, Chevrolet, Cadillac und GMC konzentrieren, die jetzt schon 80 Prozent des Umsatzes ausmachen. Für Saturn gebe es 16 Interessenten, erklärte GN nun.
Quelle: ntv.de, wne/AFP/rts