Washington soll sparen Geithner denkt europäisch
25.07.2010, 17:36 UhrEin Blick auf die Verbindlichkeiten der Vereinigten Staaten jagt offenbar auch manchem Verantwortlichen in Washington kalte Schauder über den Rücken. Timothy Geithner, Obamas Mann für die Finanzen, freundet sich offenbar zunehmend mit europäischen Spar-Gedanken an.

Timothy Geithner soll den Aufschwung bloß nicht kaputt sparen: So lautet bislang das Credo der Amerikaner.
(Foto: REUTERS)
Die USA müssen sich nach Worten von Finanzminister Timothy Geithner zum Abbau des Haushaltsdefizits bekennen. Ein Schritt sei das Ende der Steuerbegünstigungen von Spitzenverdienern, sagte Geithner am Sonntag dem TV-Sender ABC.
Betroffen seien davon nur zwei bis drei Prozent der reichsten Amerikaner - jene, die mehr als 250.000 Dollar im Jahr verdienten. "Ich denke nicht, dass dies einen negativen Effekt auf das Wachstum haben wird", sagte Geithner. Die Vorgänger-Regierung hatte die Vergünstigungen eingeführt. Die Regelung läuft dieses Jahr wie vorgesehen aus.
Im laufenden Etatjahr rechnet die US-Regierung mit einem Defizit in Höhe von 1,47 Billionen Dollar. Im kommenden Jahr soll das Loch in der Staatskasse bei 1,42 Billionen Dollar liegen.
Über die Wirtschaftsentwicklung in den USA zeigte sich Geithner zuversichtlich. Er rechne nicht damit, dass es wieder zu einem Abschwung komme, sagte Obamas Finanzminister dem Sender NBC. Es sei noch ein weiter Weg zu gehen, aber es werde wieder zu Stellenaufbau und anziehenden Investitionen kommen.
Auch die in der vergangenen Woche von US-Präsident Barack Obama unterzeichnete Finanzmarktreform werde dazu beitragen, Vertrauen in die Wirtschaft wiederherzustellen. Wenn die Maßnahmen während der Krise 2008/2009 bereits in Kraft gewesen wären, wären niemals so viele Stellen gestrichen und Vermögen geschädigt worden.
Quelle: ntv.de, rts