Wirtschaft

Dresdner Bank durfte Boni rasieren Gericht lässt Banker auflaufen

Wegen eines milliardenschweren Verlustes streicht die Dresdner Bank 2009 Bonuszahlungen für Investmentbanker zusammen. 13 der Banker wollen das nicht hinnehmen und vor Gericht zigtausende Euro einklagen. Nun macht das Bundesarbeitsgericht den Hoffnungen der Banker auf eine dicke Nachzahlung einen Strich durch die Rechnung.

Marsch durch die Instanzen ohne Erfolg: Rechtsanwälte der Investmentbanker Mitte Oktober 2009 vor dem Frankfurter Arbeitsgericht.

Marsch durch die Instanzen ohne Erfolg: Rechtsanwälte der Investmentbanker Mitte Oktober 2009 vor dem Frankfurter Arbeitsgericht.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Frühere Investmentbanker der Dresdner Bank sind vor dem Bundesarbeitsgericht mit Forderungen nach höheren Bonuszahlungen endgültig gescheitert. Das 2008 wegen der internationalen Finanzkrise ins Trudeln geratene und 2009 von der Commerzbank übernommene Geldhaus durfte damals in Aussicht gestellte Boni um 90 Prozent kürzen, wie das Gericht mitteilte. Die 13 Banker hatten Nachzahlungen von knapp 30.000 bis zu 450.000 Euro gefordert.

In einem vom Gericht exemplarisch verhandelten Fall bezog der Kläger ein Bruttomonatsgehalt rund 6000 Euro. Zudem hatte ihm die Bank im Dezember 2008 mitgeteilt, dass er für das laufende Jahr voraussichtlich einen Bonus von über 172.000 Euro bekommen werde, allerdings unter dem "Vorbehalt", bei anhaltenden Verlusten die "vorläufige Bonusfestsetzung zu reduzieren". Weil ein Kassensturz der Bank dann im Februar 2009 einen Verlust von rund sechs Milliarden Euro ergab, kürzte die Dresdner Bank den Bonus des Klägers um 90 Prozent auf nur noch 17.250 Euro brutto. Mit Recht, entschied nun das BAG in Hinblick auf die "erwirtschafteten Verluste" der Bank.

Die Commerzbank hatte die Dresdner Bank Mitte Januar 2009 übernommen und deren neunköpfigen Vorstand entlassen. Der Dresdner-Bank-Chef Herbert Walter und einige Vorstandsmitglieder hatten damals auf Abfindungen und Bonuszahlungen verzichtet.

Quelle: ntv.de, nne/AFP

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