Wirtschaft

Abschied von der Marke Praktiker? Gesunde Märkte könnten umbenannt werden

Bald gehen die Lichter ganz aus - und vielleicht mancherorts mit neuem Namen wieder an.

Bald gehen die Lichter ganz aus - und vielleicht mancherorts mit neuem Namen wieder an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Sanierungspläne für die insolvente Baumarktkette gewinnt offenbar an Konturen: So gibt es einem Bericht zufolge möglicherweise eine Zukunft für bis zu 200 Filialen. Ausgedient hat dagegen wohl der Name.

Bei der Sanierung der insolventen Baumarktkette Praktiker könnte einem Magazinbericht zufolge die Marke auf der Strecke bleiben. Das Management plane, alle funktionierenden Praktiker-Filialen in den von der Insolvenz ausgenommenen Max-Bahr-Geschäftsbereich zu integrieren, berichtete "Der Spiegel". Ziel sei ein "Kern-Max-Bahr" mit 180 bis 200 Filialen und einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro.

Derzeit arbeite die Unternehmensspitze noch an einem Konzept, glaube aber, genügend Kapital für den Neuanfang bekommen zu können, hieß es weiter. Durch die Insolvenz könne man sich von den Problemen befreien, die eine Sanierung bisher so schwierig machten. Dazu zählen aus Managementsicht neben den Rabattaktionen auch die alten Mietverträge mit viel zu hohen Mieten.

"Die Aasgeier kreisen"

Auch die österreichische Aktionärsvertreterin Isabella de Krassny glaubt weiter an eine Zukunft für die insolvente Baumarktkette. "Eine Insolvenz ist noch nicht das Ende. Wir überlegen gerade gemeinsam mit weiteren Investoren, die Banken rauszukaufen und ihre Kredite abzulösen", sagte sie der "Bild".

Praktiker könne profitabel werden, wenn der Konzern seine Kosten deutlich senke. Da gebe es viel Potenzial. "Im Einkauf könnte man mit besseren Verträgen jedes Jahr 80 Millionen Euro sparen. Der Verwaltungsapparat ist aufgebläht, frisst acht Prozent des Umsatzes." Branchenüblich seien  vier Prozent. In den vergangenen eineinhalb Jahren seien allein für Berater-Gutachten 80 Millionen Euro ausgegeben worden. "Praktiker wurde regelrecht ausgeblutet."

De Krassny, deren Mann Alain über die Beteiligungsgesellschaft Donau Invest knapp zehn Prozent der Anteile hält, sprach sich gegen eine Zerschlagung der Kette aus, weil dabei Werte vernichtet würden. "Schon jetzt kreisen doch die Aasgeier, die sich die besten Stücke rauspicken wollen", sagte sie.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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