Wirtschaft

Staatsanleihen erholen sich Gewinn bei DZ Bank sprudelt

Das Geldinstitut lässt die Finanzkrise endgültig hinter sich.

Das Geldinstitut lässt die Finanzkrise endgültig hinter sich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nachlassende Turbulenzen auf den Anleihemärkten sowie die Rückkehr der Anleger verhelfen der DZ Bank zu einem satten Plus im ersten Halbjahr. Damit steigt für das Restjahr der Optimismus. Nachbessern will die Bank weiter bei der Kapitalausstattung. Die Eigner stimmen dem zu.

Die DZ Bank lässt die Schuldenkrise endgültig hinter sich. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete das Spitzeninstitut der meisten Volks- und Raiffeisenbanken ein operatives Ergebnis von 1,34 Milliarden Euro, wie es mitteilte. Das war mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum (515 Millionen Euro). Auch der Überschuss hat sich von 404 Millionen auf 917 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Hauptgrund sind deutliche Wertaufholungen bei den Anleihen der Euro-Schuldenstaaten, nachdem die Marktturbulenzen in den vergangenen Monaten spürbar nachgelassen haben. Auch wichtige Stützen wie die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment lieferten ordentliche Ergebnisse ab, weil die Anleger langsam wieder Mut fassen und Geld anlegen.

Kapitalerhöhung geplant

Vorstandschef Wolfgang Kirsch warnte zwar davor, den Gewinn einfach auf das Gesamtjahr hochzurechnen. Realistisch erscheine aber - auch dank des konjunkturellen Rückenwinds - ein Ergebnis "deutlich" über dem Vorjahresniveau von 1,32 Milliarden Euro, sagte er und äußerte sich damit ein Stück weit optimistischer als noch zu Jahresbeginn. "Auch wegen des konjunkturellen Rückenwinds rechnen wir mit einer weiterhin guten operativen Entwicklung im zweiten Halbjahr."

Hausaufgaben hat die DZ Bank noch bei ihrer Kapitalausstattung zu machen: Nach dem neuen Regelwerk Basel III liegt die harte Kernkapitalquote zwar bei ausreichenden 8,2 Prozent. Allerdings stehen andere Geldhäuser schon heute besser da und in Europa bahnen sich neue Stresstests der Regulierer an, bei denen die DZ Bank auf der sicheren Seite sein will.

Daher schiebt sie bei ihren Eignern - knapp 1000 Volks- und Raiffeisenbanken - derzeit eine Kapitalerhöhung über 1,4 Milliarden Euro an, die bis zum Frühjahr 2014 abgeschlossen sein soll. Es wäre die größte Kapitalerhöhung in der Geschichte der Bank.

Für viele kleinere Volksbanken ist die Finanzspritze für das Spitzeninstitut jedoch ein Kraftakt. Das Schwesterinstitut WGZ Bank, das zeitgleich ebenfalls eine Kapitalerhöhung in Erwägung zieht, will bei der DZ Bank - gemäß seiner 6,7-prozentigen Beteiligung - mit etwa 100 Millionen Euro mitziehen, aber nicht überproportional zeichnen, wie WGZ-Chef Hans-Bernd Wolberg sagte. Kirsch ist dennoch zuversichtlich, den Zeitplan zu halten und die Kapitalerhöhung erfolgreich durchzuboxen: "Die bisherigen Rückmeldungen aus dem Kreis unserer Anteilseigner bestätigen uns in dieser Einschätzung", betonte er.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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