Gemeinsame Kapitalerhöhung Gildemeister stärkt Japan-Bande
08.11.2010, 07:41 UhrMit seinen Plänen einer gemeinsamen Kapitalerhöhung mit dem japanischen Partner Mori Seiki ruft Gildemeister erneut Gerüchte um eine Übernahme auf den Plan. Die Geschäfte des Werkzeugmaschinenbauers laufen derweil besser als erwartet.
Der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister will enger mit seinem japanischen Partner Mori Seiki zusammenrücken. Dazu plant das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte Kapitalerhöhungen mit und ohne Bezugsrecht und unter Beteiligung von Mori Seiki. Wie stark die künftige Beteiligung der Japaner ausfällt, wollte Gildemeister nicht sagen. Das Bielefelder Unternehmen wies lediglich darauf hin, dass die Strukturierung und Umsetzung unter anderem von der Zustimmung der Kartellbehörden abhängt.
Gildemeister will mit dem Vorhaben die bestehende Kooperation der beiden Konzerne in der Produktion, Beschaffung sowie Forschung und Entwicklung ausbauen. In diesem Zusammenhang soll die Neuordnung der Finanzierung vorgenommen werden.
Im Krisenjahr 2009 hatten Gildemeister und Mori Seiki ihre Kooperation beschlossen und mit einer Überkreuzbeteiligung von jeweils fünf Prozent befestigt. An der Börse machten im Laufe dieses Jahres immer wieder Spekulationen die Runde, Mori Seiki greife nach Gildemeister. "Es liegt nicht in meinem Interesse, ein Unternehmen durch Aktienkäufe zu kontrollieren", hatte Mori-Seiki-Chef Masahiko Mori im Sommer erklärt. Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza ergänzte dazu, beide Firmen hätten nie über eine Erhöhung der Aktienanteile gesprochen.
Prognose angehoben
Die Geschäfte von Gildemeister haben sich derweil im dritten Quartal fortgesetzt. Der Vorstand hob daher erneut seine Jahresziele an und peilt nunmehr einen Umsatz von über 1,3 Mrd. Euro an, 50 Mio. mehr als bislang angekündigt. Der Auftragseingang soll mit über 1,35 Mrd. Euro ebenfalls mindestens 50 Mio. Euro höher ausfallen. Nach wie vor hält der Vorstand ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis für erreichbar, das Ende September mit rund 18 Mio. Euro noch negativ ausfiel.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 40 Prozent auf 329,5 Mio. Euro, die Bestellungen legten um 53 Prozent auf 362,3 Mio. Euro zu. Operativ verbuchte Gildemeister einen Gewinn (Ebit) von 18,4 (Vorjahr: minus 3,1) Mio. Euro, netto blieben 5,4 Mio. nach einem Verlust von 5,2 Mio. Euro vor Jahresfrist. Damit lag Gildemeister leicht über den Markterwartungen.
Quelle: ntv.de, rts