Wirtschaft

Kehrseite der Dominanz Google droht Kartellverfahren

Google beherrscht die Internet-Suche. Die US-Handelsbehörde denkt deshalb darüber nach, ein Verfahren einzuleiten.

(Foto: REUTERS)

Die US-Behörden prüfen offenbar ein breit angelegtes Wettbewerbsverfahren gegen Google wegen der dominierenden Position auf dem Suchmaschinenmarkt. Die Handelsbehörde FTC wolle aber zunächst noch die Entscheidung des Justizministeriums zur geplanten Übernahme des Flugdaten-Anbieters ITA Software abwarten, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Mit einer Übernahme von ITA würde Google zu einem mächtigen Anbieter bei Fluginformationen. Betreiber von Reisewebsites sollen deshalb sogar versucht haben, ein Gegengebot auf die Beine zu stellen. Das Justizministerium prüft nun ausführlich, ob Google in Kombination mit seiner Suchmaschinen-Dominaz beim ITA-Kauf nicht zu mächtig würde. Die FTC und das Justizministerium sind in den USA für die Wettbewerbsaufsicht zuständig.

Google beherrscht die Internet-Suche. In den USA liegt der Marktanteil bei mehr als 60 Prozent, in Europa zum Teil sogar bei mehr als 90 Prozent. Das Suchmaschinen-Geschäft bildet auch den Grundstein für die Milliarden-Gewinne des Konzerns: Google verdient sein Geld vor allem mit Anzeigen im Umfeld der Suchergebnisse.

Angesichts der Übermacht bei der Internet-Suche steht Google schon seit längerem unter verstärkter Beobachtung von Kartellwächtern. Im US-Staat Texas und der Europäischen Union laufen Wettbewerbsverfahren, die von Konkurrenten angestoßen wurden. Erst vergangene Woche verstärkte Microsoft den Druck in Brüssel mit einer eigenen Wettbewerbsklage. Die Standard-Antwort von Google lautet, dass die Suchmaschine für Menschen und nicht für andere Suchmaschinen betrieben wird. Und schließlich könne jeder unzufriedene Nutzer mit einem anderen Anbieter im Netz suchen.

Quelle: ntv.de, dpa

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