Wirtschaft

Massive Streiks im ganzen Land Griechen begehren auf

Die Wut der Griechen über die Sparpläne der Regierung hält an. Erneut werden große Teile des öffentlichen Lebens in Griechenland durch Streiks lahmgelegt. Am 19. Oktober soll es einen landesweiten Generalstreik geben. Finnland verlangt einen größeren Beitrag der Banken für das zweite Griechenland-Rettungspaket.

Protest vor dem Finanzministerium in Athen.

Protest vor dem Finanzministerium in Athen.

(Foto: dpa)

kommt nicht zur Ruhe. Landesweiter Streiks haben das öffentliche Leben erneut weitgehend lahmgelegt. Unter anderem legten die Fluglotsen und zahlreiche Bahnmitarbeiter des Landes ihre Arbeit nieder, was zu Flugausfällen und Behinderungen im Schienenverkehr führte. Die Ausstände sollten 24 Stunden andauern. Auch viele Schulen, Gerichte und andere Behörden blieben geschlossen. Zahlreiche Krankenhäuser des Landes erhielten nur eine Notversorgung aufrecht.

Zudem sind in Athen und anderen Städten des Landes Demonstrationen geplant. Zu dem Streik haben die beiden größten Gewerkschaftsverbände des staatlichen (ADEDY) und des privaten (GSEE) Sektors aufgerufen. Die Regierung plant, rund 30 000 Staatsbedienstete zu entlassen. Zudem sollen in den kommenden Monaten die Griechen den Gürtel noch enger schnallen und weitere 6,5 Milliarden Euro sparen.

Deutsche Fluggesellschaften verschoben oder strichen wegen des Fluglotsen-Streiks zahlreiche Flüge. Die Lufthansa plante nach Angaben eines Unternehmenssprechers wegen des Streiks keine Flüge  nach Griechenland, mit Ausnahme eines in den späten Abend verschobenen Flugs nach Athen. Der Flieger sollte dann nach Streikende um 23 Uhr MESZ in der griechischen Hauptstadt eintreffen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main fielen lediglich zwölf  Starts und Landungen aus.

Air Berlin strich nach eigenen Angaben lediglich eine Verbindung von München nach Thessaloniki. Die übrigen ursprünglich geplanten Flüge wurden zum Teil bereits auf Dienstag vorgezogen. Weitere Flüge wurden auf die späten Abendstunden oder auf Donnerstag verschoben. Auch der Reiseveranstalter TUI verlegte einzelne Flüge vor und verschob den Rest auf die Zeit nach dem Streik.

Die Einsparungen sind eine Bedingung der sogenannten Troika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) für die Auszahlung weiterer Milliardenhilfen an Griechenland. Für den 19. Oktober ist ein landesweiter Generalstreik geplant.

Plädoyer für größeren Banken-Beitrag

Finnlands Finanzministerin Jutta Urpilainen hält die Beteiligung privater Investoren beim zweiten Griechenland-Paket für zu gering. In der Euro-Zone verbreite sich allmählich die Ansicht, dass die Vereinbarung zu günstig für die Investoren sei, sagte sie.

Jutta Urpilainen mit ihrem griechischen Amtskollegen Evangelos Venizelos.

Jutta Urpilainen mit ihrem griechischen Amtskollegen Evangelos Venizelos.

(Foto: AP)

Die Minister der Euro-Zone erwägen derzeit Änderungen am zweiten Rettungspaket für Griechenland. Dabei soll geprüft werden, ob der private Sektor stärker an den Kosten beteiligt wird. Der französische Finanzminister Francois Baroin sagte, es sei noch zu früh zu sagen, ob es Änderungen in dieser Frage geben werde.         

Die Euro-Länder ziehen nach Worten von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker eine stärkere Beteiligung der Banken am zweiten Rettungspaket für Griechenland in Betracht. Seit dem Beschluss des Planes am 21. Juli habe sich die Lage verändert, sagte Juncker Anfang der Woche nach dem Treffen der Euro-Finanzminister in Luxemburg.      

Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa/rts

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