Freihandel gefährdet Käse Griechenland stoppt Ceta - aus Sorge um Feta
05.05.2015, 18:15 Uhr
Echter Feta muss aus Griechenland kommen, findet die griechische Regierung.
Das Freihandelsabkommen Ceta zwischen der EU und Kanada ist aus vielen Gründen umstritten. Athen hat nun noch einen weiteren Anlass gefunden, um den fertigen Vertrag nicht zu unterschreiben: Er bedroht angeblich eine griechische Spezialität.
Griechenland will im EU-Freihandelsabkommen mit Kanada den Schutz des heimischen Feta-Käses verankern. Die griechische Regierung droht einem Reuters vorliegenden Dokument zufolge damit, das milliardenschwere Abkommen nicht zu unterzeichnen, wenn darin nicht die exklusiven Namensrechte für die Käsespezialität festgeschrieben sind.
Griechenland will seine Beschwerde demnach am Donnerstag beim Rat der EU-Handelsminister in Brüssel auf den Tisch legen. Die EU-Kommission wurde den Informationen zufolge bereits über zahlreiche Verletzungen der Namensrechte auf dem kanadischen Markt informiert worden. Die griechische Regierung pocht darauf, dass entsprechende Produkte in Kanada mit dem Zusatz "nach Feta-Art" gekennzeichnet werden.
Griechenland betrachtet den seit mehreren Tausend Jahren aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellten Feta-Käse als Teil des kulturellen Erbes. Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (Ceta) ist bereits ausverhandelt, aber noch nicht ratifiziert. Einzelne Änderungen im Text sind zu diesem Zeitpunkt kaum noch möglich.
Das Abkommen ist unter anderem deswegen so umstritten, weil es als Vorlage für einen Freihandelsvertrag mit den wirtschaftlich ungleich bedeutenderen USA gilt.
Quelle: ntv.de, mbo/rts