Arbeitnehmer sind alarmiert Größerer Jobabbau bei Opel?
01.02.2010, 15:38 UhrGeneral Motors will bei seiner defizitären Tochter Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall möglicherweise mehr Stellen abbauen als bislang bekannt. Laut des vom Management vorgelegten Sanierungsplans sollten 2000 Jobs mehr wegfallen als bislang von der Konzernführung öffentlich angekündigt, erklärten das Europäische Arbeitnehmerforum von Opel und Vauxhall und die europäischen Gewerkschaften.
Bislang hatte das Management der Konzernmutter General Motors (GM) in Europa stets davon gesprochen, die Kapazitäten von Opel und Vauxhall um rund ein Fünftel zu senken. Dazu sollten rund 8300 Stellen abgebaut werden, etwa 4000 davon in Deutschland. Die Arbeitnehmervertreter um Konzernbetriebsratschef Klaus Franz hatten mehrfach klargemacht, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht hinzunehmen. Die Opel-Führung ist bislang aber nicht von dem Plan abgerückt, das Werk im belgischen Antwerpen zu schließen.
Die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertreter werfen GM zudem vor, sich nicht an der Sanierung ihrer Rüsselsheimer Tochter beteiligen zu wollen. Der Detroiter Konzern habe den Restrukturierungsbedarf stets auf 3,3 Milliarden Euro beziffert; 2,7 Milliarden Euro davon sollen von den europäischen Regierungen mit Opel-Werken kommen.
Streitpunkt Mitarbeiterbeteiligung
GM hatte im November vergangenen Jahres den deutschen Brückenkredit mit 600 Millionen Euro abgelöst und im Januar weitere 650 Millionen Euro als Vorschuss an Opel gezahlt. Nach den aktuellen Plänen sei keine weitere Unterstützung durch GM geplant.
Inzwischen lehne das Unternehmen auch die Mitarbeiterbeteiligung strikt ab, monierten die Arbeitnehmervertreter. Der neue Opel-Chef Nick Reilly fordert von den Beschäftigten einen Sanierungsbeitrag von 265 Millionen Euro pro Jahr. Im Gegenzug verlangen die, an der neuen Gesellschaft beteiligt zu werden sowie eine stärkere Mitbestimmung durch eine Umwandlung der Adam Opel GmbH in eine Aktiengesellschaft.
Quelle: ntv.de, wne/DJ