Wirtschaft

Trotz mauem Geschäft mit Rabattcoupons Groupon macht weniger Verlust

Beim Börsengang Ende 2011 hatte die Aktie noch 20 Dollar gekostet.

Beim Börsengang Ende 2011 hatte die Aktie noch 20 Dollar gekostet.

(Foto: REUTERS)

Das Schnäppchenportal Groupon kämpft mit schlechten Zahlen. Dann feuert es seinen Chef. Nun beginnt das Geschäft wieder besser zu laufen.

Groupon hat seinen Verlust im 1. Quartal verringert. Das Unternehmen, das Gutscheine für Restaurants und Geschäfte anbietet, fuhr nach eigenen Angaben die Marketingkosten deutlich zurück, konnte aber auch seinen Umsatz steigern. Im 1. Quartal lag der Verlust von Groupon bei 4 Mio. Dollar. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 4,5 Mio. Dollar. Der Umsatz des Portals stieg um 7,5 Prozent auf rund 600 Mio. Dollar. Die Bruttomarge fiel von 78,5 auf 63 Prozent. Die Aktie schoss nachbörslich um mehr als 15 Prozent in die Höhe.

Für das 2. Quartal erwartet Groupon einen operativen Gewinn zwischen 20 Mio. und 40 Mio. Dollar. Das Unternehmen bestätigte auch die Prognose für das Gesamtjahr - es rechnet mit einem operativen Gewinn von 100 Mio. Dollar.

Harte Konkurrenz

Groupon feuerte im Februar seinen viel kritisierten Mitgründer und Chef Andrew Mason, nachdem es die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt und einen Quartalsverlust eingefahren hatte. Der Schnäppchenhändler kämpft mit einer stärker werdenden Konkurrenz und einem sinkenden Umsatzwachstum.

Das neue Groupon-Führungsduo hält die Geschäfte des Schnäppchen-Portals nun am Laufen. Im ersten Quartal waren es vor allem die Käufe über Smartphones, die zulegten. In Nordamerika kam im März schon beinahe jedes zweite Geschäft über ein mobiles Gerät zustande. "Unsere Ergebnisse spornen uns an", sagte Mitgründer und Verwaltungsratschef Eric Lefkofsky. Er hat zusammen mit seinem Stellvertreter Ted Leonsis vorläufig die Geschäfte übernommen.

Dennoch sind die Zeiten explosiven Wachstums für Groupon augenscheinlich vorbei. Früher hatte Groupon prozentual zweistellig zulegen können, doch in den vergangenen Quartalen hatte das Schnäppchenfieber nachgelassen. Die Zahl aktiver Kunden stieg in Nordamerika binnen drei Monaten um 1 Million auf 18,2 Millionen. Im internationalen Geschäft ging sie um 300.000 auf 23,5 Millionen zurück.

Hohe Werbe- und Verwaltungskosten

Mason hatte für das erste Quartal schlimmstenfalls sogar eine Stagnation vorausgesagt. Dies wurde durch das weiterhin gut laufende Geschäft im Heimatmarkt Nordamerika verhindert, das um über 40 Prozent auf 339,5 Mio. Dollar zulegte. Dagegen schrumpften die internationalen Erlöse um fast ein Fünftel.

Gewerbetreibende können bei Groupon Rabattcoupons anbieten. Das Unternehmen erhält dafür einen Teil der Einnahmen. Dem stehen jedoch hohe Kosten für die Verwaltung der Schnäppchen sowie die Werbung gegenüber, die in der Vergangenheit immer wieder zu roten Zahlen geführt hatten.

Groupon steht unter enormem Druck der Investoren. Beim Börsengang Ende 2011 hatte die Aktie noch 20 Dollar gekostet, zuletzt waren es weniger als 6 Dollar. Neben den anhaltenden Verlusten sorgten auch eine Reihe von Patzern dafür, dass Mason am Ende gehen musste. So hatte die Börsenaufsicht SEC eine allzu kreative Buchführung bemängelt.

Quelle: ntv.de, hah/DJ/dpa

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