Wirtschaft

Neue Chefs schaffen die Wende Groupon wieder auf Kurs

Groupon galt erst als Online-Wachstumswunder und dann als großer Problemfall. Unter neuer Führung zeigt das Rabatt-Portal, dass sein Geschäftsmodell doch funktionieren kann.

Dank guter App profitiert Groupon vom Boom der Mobilgeräte.

Dank guter App profitiert Groupon vom Boom der Mobilgeräte.

(Foto: REUTERS)

Das Schnäppchen-Portal Groupon hat dank Erfolgen im Heimatmarkt USA seinen Abwärtstrend gestoppt. Dazu trug auch die Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern bei: Mittlerweile wird in Nordamerika die Hälfte aller Groupon-Käufe von mobilen Geräten aus erledig t. Die  lange gebeutelte Aktie stieg New Yorker Handel am Donnerstag zeitweise um rund 28 Prozent auf gut elf Dollar. Rückenwind kam auch von der Ankündigung eines Aktienrückkaufs im Umfang von 300 Millionen Dollar.

"Nach zwei Quartalen im Job bin ich zufrieden mit den Fortschritten, die wir in solch einer kurzen Zeit gemacht haben", sagte Mitgründer Eric Lefkofsky am Sitz in Chicago. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats hatte zusammen mit seinem Stellvertreter Ted Leonsis die Geschäfte übernommen, nachdem sein Kompagnon Andrew Mason im Februar wegen Erfolglosigkeit gefeuert worden war. Lefkofsky wurde nun zum alleinigen Firmenchef bestellt, während Leonsis den Vorsitz im Verwaltungsrat übernimmt. Er ist damit oberster Kontrolleur.

Bei Groupon können Kunden Rabattgutscheine von Dienstleistern, Restaurants oder Händlern kaufen. Der De al kommt erst zustande, wenn sich eine bestimmte Käuferzahl findet.

Individuelle Angebote kommen an

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz von Groupon um 7 Prozent auf 609 Millionen Dollar (457 Mio Euro). Allerdings legten auch die Kosten kräftig zu, so dass unterm Strich ein Verlust von annähernd 8 Millionen Dollar herauskam. Vor einem Jahr hatte Groupon noch gut 28 Millionen Dollar verdient. Jedoch war gleichzeitig das Wachstum ins Stocken geraten, was die Anleger in Scharen flüchten ließ. Seit dem Amtsantritt des neuen Führungsgespanns hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt. Das Papier kostet aber auch mit dem Kursfeuerwerk von Donnerstag immer noch nur etwas mehr als die Hälfte vom Ausgabepreis beim Börsengang Ende 2011.

Groupon war nach einem rasanten Wachstum als eines der zukunftsträchtigsten Unternehmen gefeiert worden - doch dann verlangsamte sich die Entwicklung. Vor allem das schnell ausgebaute internationale Geschäft machte Probleme. Zunächst im Heimatmarkt wurde ein neues System eingeführt, bei dem die Angebote stärker auf die Interessen der Kunden zugeschnitten werden. Die Änderungen zahlten sich sichtbar aus: In Nordamerika schossen die Umsätze um 45 Prozent auf 377,2 Millionen Dollar hoch. In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika fielen sie hingegen um ein Viertel auf knapp 160 Millionen Dollar. Die US-System solle zügig auch in anderen Ländern eingeführt werden, kündigte Lefkofsky an.

Quelle: ntv.de, dpa

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