"Bahn braucht dieses Projekt" Grube beharrt auf Stuttgart 21
21.08.2010, 13:50 UhrDas milliardenschwere Bahntunnel-Projekt erhitzt seit Wochen die Gemüter. Bahnchef Grube will dennoch nicht davon lassen. Die Eisenbahn erlebe weltweit eine Renaissance. Schon allein durch ihre Umweltfreundlichkeit sei sie das Verkehrsmittel der Zukunft.

Ein als "Weiser aus dem Abendländle" verkleideter Demonstrant nimmt am Schweigemarsch der Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 teil.
(Foto: picture alliance / dpa)
Trotz der anhaltenden Proteste hat Bahnchef Rüdiger Grube allen Forderungen nach einer Verschiebung des umstrittenen Bahntunnel-Projekts in Stuttgart eine Absage erteilt. "Ich bin davon überzeugt, dass es richtig ist, Stuttgart 21 zu verwirklichen", sagte Grube der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Die Bahn brauche dieses Projekt, "und wir werden das jetzt auch machen". Mit Blick auf die jüngste Großdemonstration am Freitagabend sagte er: "Natürlich lassen mich die Proteste nicht kalt." Es mache keinen Spaß, die Baufahrzeuge unter Polizeischutz auf die Baustelle zu bringen. Grube betonte aber, das Projekt sei "aus rechtsstaatlicher und demokratischer Sicht einwandfrei zustande gekommen".
Seit Wochen wird in der baden-württembergischen Landeshauptstadt gegen den teuren Umbau des Bahnhofs demonstriert. Vor einer Woche hatten am Hauptbahnhof die äußeren Abrissarbeiten begonnen, um einem unterirdischen Durchgangsbahnhof Platz zu machen.
Alternativrouten verworfen
Grube verwies darauf, dass die Eisenbahn weltweit eine Renaissance erlebe. Die Bahn sei schon allein durch ihre Umweltfreundlichkeit das Verkehrsmittel der Zukunft. "Dafür brauchen wir schnelle und direkte Verbindungen, möglichst ohne Umsteigen", sagte er an die Adresse der Gegner von Stuttgart 21 gerichtet.
Alternativrouten, wie sie von Kritikern vorgeschlagen wurden, lösten nicht die Aufgabe, den Stuttgarter Hauptbahnhof und den Flughafen mit einer leistungsfähigen Strecke ans internationale Hochgeschwindigkeitsnetz anzubinden, sagte der Bahnchef.
Quelle: ntv.de, AFP