Wirtschaft

Überraschung für Aktionäre HP schreibt Milliarden ab

Meg Whitman will Milliarden einsparen und muss dabei auch an die Aktionäre denken.

Meg Whitman will Milliarden einsparen und muss dabei auch an die Aktionäre denken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard muss in seiner Service-Sparte kräftige Korrekturen vornehmen. Der zuständige Manager räumt seinen Schreibtisch. Dazu kommen Kosten für den Stellenabbau. Um die Börse zu versöhnen, stellt der US-Konzern ein leicht verbessertes Ergebnis in Aussicht.

Großrechner von Hewlett-Packard (HP): Hier begegnen sich Mensch und Maschine eher selten.

Großrechner von Hewlett-Packard (HP): Hier begegnen sich Mensch und Maschine eher selten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der US-Technologiekonzern Hewlett-Packard (HP) hat überraschend seine Gewinnprognose für das dritte Quartal angehoben. Der Überschuss je Aktie werde voraussichtlich rund einen Dollar betragen, teilte das Unternehmen mit. Bisher war der angeschlagene Computerhersteller von lediglich 94 bis 97 Cent ausgegangen. Analysten hatten im Durchschnitt mit 97 Cent kalkuliert.

Für seine Aktionäre hielt der Konzern allerdings auch unangenehmere Nachrichten bereit: Im dritten Quartal müsse HP im Zuge seiner laufenden Restrukturierung Abschreibungen auf den Wert der Dienstleistungssparte von 8 Mrd. Dollar vornehmen, teilte das Unternehmen weiter mit. Zudem werde durch den radikalen Stellenabbau eine Sonderbelastung vor Steuern von bis zu 1,7 Mrd. Dollar anfallen. Die HP-Aktie legte in einem kaum veränderten Marktumfeld an der Wall Street zeitweise um mehr als zwei Prozent zu.

Die Abschreibung gehe auf den aktuellen Aktienkurs, die Marktkonditionen sowie die aktuellen Geschäftstrends zurück, hieß es zur Begründung. Der Manager John Visentin, der bisher den großen Bereich Unternehmensdienstleistungen leitete, verlässt den Konzern.

Die Dienstleistungssparte hatte HP in den vergangenen Jahren geholfen, die Schwäche im Geschäft mit Computer-Hardware und Druckern zu überbrücken. Das Unternehmen kämpft derzeit mit der Schwäche des PC-Marktes und den Folgen interner Umbauaktionen.

Der von SAP gekommene HP-Chef Léo Apotheker wollte sich im vergangenen Jahr vom PC-Bereich trennen und stattdessen auf Software setzen. Diese Entscheidungen wurden später rückgängig gemacht. Seit September 2011 führt die frühere Ebay-Chefin den traditionsreichen Konzern.

Eine Art sozial verträgliche Axt

Der kostspielige Stellenabbau ist bei Hewlett-Packard Teil eines Plans, der den Konzern mit einer Art Befreiungsschlag aus seiner Lage befreien soll. Unter dem Druck schwacher Geschäfte und hausgemachter Probleme scheint die neue Konzern-Chefin Meg Whitman dabei auf den ersten Blick eher zur Axt als zum Skalpell zu greifen. Whitman will in den kommenden Jahren .

Das entspricht ungefähr acht Prozent der Belegschaft. Der Marktführer verspricht sich davon den Durchbruch in bessere Zeiten. Der Stellenabbau soll jährlich bis zu 3,5 Mrd. Dollar sparen. Der rund 330.000 Mitarbeiter beschäftigende Konzern will dabei weitgehend ohne Entlassungen auskommen und stattdessen Frühpensionierungen anbieten. Bis Herbst 2014 soll der Abbau abgeschlossen sein.

Quelle: ntv.de

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