Raus mit den toxischen Papieren HRE räumt im Keller auf
09.01.2010, 18:12 UhrDie Hypo Real Estate holt zum Befreiungsschlag aus. Bisher unbestätigten Angaben zufolge bereitet der von der Finanzkrise und der eigenen Anlagepolitik schwer gebeutelte Immobilienfinanzierer den Antrag auf eine "Bad Bank" vor.

In Worten: Einhundert Milliarden Euro.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Münchner Kreditinstitut Hypo Real Estate (HRE) will einem Bericht des "Spiegel" zufolge innerhalb der nächsten Wochen die Errichtung einer großen "Bad Bank" beantragen.
In diese Abwicklungsanstalt sollten Schrottpapiere sowie problembehaftete oder nichtstrategische Staatsanleihen und Immobilienkredite mit einem Volumen von 180 bis 200 Mrd. Euro ausgelagert werden, schreibt das Nachrichtenmagazin. Zurzeit überprüften der Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin und das Bundesfinanzministerium, wie viel zusätzliches Eigenkapital und zusätzliche Garantien die im vergangenen Herbst verstaatlichte Bank brauche.
Zwar könnten in einer solchen Deponiebank alle Risikopositionen und nichtstrategischen Geschäftsbereiche im Grundsatz zum Buchwert abgespalten werden und müssten dann nicht mehr abgeschrieben werden. Aber dennoch bleibe die HRE Eigentümer der ausgelagerten Wertpapiere.
Die Ratingagenturen entscheiden
Nun werde geprüft, ob ein gutes Rating für die HRE und ihre Bad Bank nicht schon dadurch gewährleistet seien, dass der Soffin und damit letztlich der Staat zu 100 Prozent ihr Inhaber ist. Andernfalls müsste der Soffin bei der HRE noch einmal viele Milliarden nachschießen.
Bisher ist der Staat mit rund 100 Mrd. Euro eingesprungen, davon der allergrößte Anteil Bürgschaften, teils auch neues Eigenkapital.
Quelle: ntv.de, dpa