Wirtschaft

Berlin bläst zum Rückzug HRE soll irische Tochter Depfa abstoßen

Der Bund will ein wichtiges Kapital aus der Finanzkrise schließen: Angeblich soll die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate einen Käufer für ihre irische Tochter Depfa suchen. Gelingt es, wäre es der planmäßige "Einstieg in den Ausstieg".

Der Firmensitz im Stadtteil Lehel in München: Einen Käufer für die irische Tochter Depfa zu finden, dürfte nicht leicht werden.

Der Firmensitz im Stadtteil Lehel in München: Einen Käufer für die irische Tochter Depfa zu finden, dürfte nicht leicht werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Hypo Real Estate (HRE) plant laut einem Medienbericht den Verkauf ihrer irischen Tochter Depfa. In den nächsten Wochen soll ein offizielles Bieterverfahren beginnen, berichtet das Magazin "Spiegel". Damit bereite der Bund seinen schrittweisen Rückzug aus der 2009 wegen ihres Zusammenbruchs verstaatlichten Bank HRE vor. Die Dubliner Niederlassung hatte wesentlichen Anteil daran, dass die HRE vom Staat gerettet werden musste. Nur mit Milliardenhilfen konnte die Bank vor dem Aus bewahrt werden.

Aktuell lägen in der Depfa noch Staats- und Immobilienfinanzierungen im Umfang von 62 Milliarden Euro, berichtet das Blatt weiter. Nach einer EU-Auflage darf die Sparte kein Neugeschäft betreiben, sie wird abgewickelt. Als mögliche Käufer gelten Finanzinvestoren oder außereuropäische Banken, die Interesse am Know-how für Pfandbriefgeschäfte haben und glauben, die Altbestände mit Gewinn verwerten zu können, heißt es weiter.

Ein HRE-Sprecher wollte den Bericht am Wochenende nicht kommentieren, das Bundesfinanzministerium dagegen schon: "Im Rahmen des von der EU-Kommission auferlegten Privatisierungsprozesses des HRE-Konzerns steht als nächster Schritt eine Privatisierung der Depfa plc an. Es liegt in den Händen von Vorstand und Aufsichtsrat der Hypo Real Estate, diesen Prozess zu steuern. Das Bundesministerium der Finanzen ist zuversichtlich, dass innerhalb des vorgegebenen Zeitplans eine tragfähige Lösung herbeigeführt wird", ließ ein Sprecher des Ministeriums mitteilen.

2014 soll auch die Privatisierung des HRE-Nachfolgeinstituts Deutsche Pfandbriefbank eingeleitet werden. Dort sind jene Geschäfte gebündelt, die fortgeführt werden. Ein Großteil der alten HRE wurde schon 2010 zur Abwicklung in eine Bad Bank überführt. 

Quelle: ntv.de, rts

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