Wirtschaft

Run auf Gold Händler am Limit

Es muss ja nicht immer gleich der dicke Brocken sein ...

Es muss ja nicht immer gleich der dicke Brocken sein ...

(Foto: REUTERS)

Gold ist und bleibt in unsicheren Zeiten der Renner. Seit Wochen steigt die Nachfrage nach dem Edelmetall. Goldhändler haben gut damit zu tun, den Nachschub zu sichern. Sie warnen potenzielle Käufer aber auch davor diese Entwicklung überzubewerten. Gold sei vor allem ein langfristiges Investment.

Trotz Rekordpreisen rechnen Goldhändler angesichts der Schuldenkrise in den USA und in Europa eher mit einer steigenden Nachfrage weiter steigenden Kursen für das Edelmetall. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten locke viele Anleger, sagte der Geschäftsführer des Münchner Goldhandelshauses Pro Aurum, Robert Hartmann.

.. manchmal reichen auch schon 100 Gramm als kleine Sicherheit.

.. manchmal reichen auch schon 100 Gramm als kleine Sicherheit.

(Foto: REUTERS)

"Wir sehen da noch Luft nach oben." Wie andere Rohstoffe sei Gold derzeit enorm beliebt. "Wir sind in einem Rohstoffzyklus und das wird wohl auch erst einmal so bleiben." Selbst wenn es kurzfristig größere Schwankungen beim Goldpreis geben könne.

So groß die Nachfrage derzeit etwa in Deutschland auch sei, vor allem wachse der Markt in Asien. So sei China mittlerweile der größte Goldproduzent, doch das Reich der Mitte exportiere angesichts der großen Nachfrage im eigenen Land nicht mehr, sagte Hartmann. Seit Menschen dort in Gold investieren dürften, wachse die Zahl der Anleger. "Und dort leben eben auch sehr viele Menschen." Ähnliches gelte für Indien, wo Goldschmuck als Anlage sehr beliebt sei.

Lange Schlangen und Wartezeiten

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 4.008,59

Hierzulande bringe die rasant wachsende Nachfrage den Handel derzeit bereits an den Rand seiner Möglichkeiten. "Wir leben ein bisschen von der Hand in den Mund", sagte Hartmann. Goldhandel sei ein "physisches Geschäft", das Edelmetall müsse verfügbar sein. "Das müssen wir sicherstellen." Dennoch gebe es derzeit Wartezeiten, an manchen Tage gab es zuletzt sogar Schlangen vor der Münchner Filiale des wohl größten bankenunabhängigen Goldhändlers in Deutschland. "Als Unternehmen profitieren wir natürlich von der Situation."

Allerdings warnt Hartmann, den "Run" auf das Gold zu überschätzen. Gold biete vor allem langfristig Sicherheit. "Die Funktion ist eine Versicherung des Kapitals." Wer sich kurz- oder mittelfristig hohe Renditen verspreche, dem rate er von einer Investition in Gold ab. Wer Geld in Gold anlege, investiere in ein langfristiges Projekt - und die meisten Kunden handelten auch danach, unabhängig von Preisschwankungen. "95 Prozent bleiben investiert."

Kein "Volksinvestment"

Trotz des Kundenansturms sei Gold in Deutschland aber noch kein "Volks-Investment". Eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Pro Aurum ergab, dass 8 Prozent der Deutschen ab 18 Jahren Goldbarren, Goldmünzen, Silberbarren oder Silbermünzen besitzen. Gut 2 Prozent planen demnach in den kommenden sechs Monaten, Gold oder Silber als Geldanlage zu kaufen. "Das klingt zwar nicht so viel", sagte Hartmann. Doch gemessen an der Einwohnerzahl wäre das ein enormer Zuwachs, der den Handel vor enorme Herausforderungen stellen würde.

Quelle: ntv.de, dpa

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