Wirtschaft

Ausweich-Flughafen für Fraport? Hahn bietet sich in Frankfurt an

Flugbetrieb auch in der Nacht: Im Hunsrück gibt es deutlich weniger Anwohner.

Flugbetrieb auch in der Nacht: Im Hunsrück gibt es deutlich weniger Anwohner.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Streit um ein Nachtflugverbot am größten deutschen Luftdrehkreuz in Frankfurt am Main bietet der Betreiber des Flughafens Hahn das ehemalige Militärgelände im Hunsrück als Alternative an. Frachtmaschinen könnte die Fraport AG dort rund um die Uhr in den Himmel schicken.

Der Flughafenbetreiber Fraport und der Betreiber des Flugplatzes Hahn sprechen angeblich wieder über eine Kooperation. Bei einem ersten Gespräch zwischen dem Fraport-Vorstand und Jörg Schumacher, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, sei es unter anderem um das Thema Luftfracht gegangen, heißt es in einem Bericht des "Handelsblatts".

Erbe der militärischen Vergangenheit: Die Piste in Hahn ist lang genug für große und größte Frachtmaschinen.

Erbe der militärischen Vergangenheit: Die Piste in Hahn ist lang genug für große und größte Frachtmaschinen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Es hat ein Treffen mit dem gesamten Vorstand von Fraport gegeben. Es war eine Annäherung, bei der es grundsätzlich um die Möglichkeiten einer Kooperation ging", sagte Schumacher der Zeitung. Bei Fraport wollte man laut "Handelsblatt" dagegen nicht dezidiert von Kooperationsgesprächen sprechen.

Anfang kommenden Jahres wird der Bundesverwaltungsgerichtshof in Leipzig darüber befinden, ob am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main künftig zwischen 23 Uhr und 5 Uhr morgens in Frankfurt ein absolutes Flugverbot herrschen wird. Für Fraport wäre der Flughafen in Hahn dann eine Ausweichmöglichkeit für die nächtlichen Frachtflüge. Dort darf rund um die Uhr geflogen werden.

Fraport weiht die neue Piste ein

"Es wäre durchaus möglich, einen Teil der Fracht nach Hahn zu verlagern. Man muss dazu keinen neuen Lagerraum, keine neuen Warehouses bauen", beschrieb Hahn-Betreiber Schumacher die Möglichkeiten. "Die (Fraport-Manager) können in Frankfurt bleiben, man entscheidet dort, was in Frankfurt und was in Hahn an Bord geht."

Verregnete Volksfeststimmung auf der neuen Landebahn in Frankfurt am Main.

Verregnete Volksfeststimmung auf der neuen Landebahn in Frankfurt am Main.

(Foto: REUTERS)

Mit etwa 80.000 Besuchern hat der Flughafen Frankfurt unterdessen seine umstrittene neue Landebahn gefeiert. Der Betreiber Fraport hatte Mitarbeiter und Besucher zu einer Feier eingeladen, die auch an die Gründung von Deutschlands größtem Flughafen vor 75 Jahren erinnern sollte. Auf der 2,8 Kilometer langen Landebahn, die am 21. Oktober in Betrieb genommen werden soll, gab es mehrere Bühnen mit Unterhaltungsprogrammen und Musik. Historische Flugzeuge, moderne Maschinen, Filmvorführungen und Ausstellungen informierten über die Geschichte des Flughafens.

Am Rande des streng abgeschirmten Geländes hielten Ausbaugegner unterdessen Mahnwachen. Im Terminal 1 des Flughafens versammelten sich am Samstag rund 150 Aktivisten, um auf die drohende Lärmbelastung durch die neue Landebahn aufmerksam zu machen.

Fraport zufolge ist die Erweiterung unerlässlich, um den wachsenden Luftverkehr zu bewältigen und die Position des Flughafens im weltweiten Wettbewerb zu sichern. Der Airport gilt als Deutschlands wichtigstes Luftdrehkreuz.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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