Wirtschaft

"Job ein bisschen schwer für ihn" Handelsbanken-Chef muss gehen

Personelle Turbulenzen bei Handelsbanken.

Personelle Turbulenzen bei Handelsbanken.

(Foto: REUTERS)

Beruflicher und verbaler Tiefschlag für Frank Vang-Jensen: Dem Chef der schwedischen Handelsbanken ist nur eine kurze Amtszeit beschieden. Und vom Aufsichtsratschef bekommt er noch ein vernichtendes Urteil.

Nach gut einem Jahr im Amt muss der Chef der schwedischen Handelsbanken seinen Posten räumen. Das Institut, eine der profitabelsten Banken in Europa, warf Frank Vang-Jensen mangelnde Kompetenz vor. "Der letzte Job wurde ein bisschen zu schwer für ihn. Er konnte die Erwartungen nicht erfüllen", sagte der Aufsichtsratschef der Bank, Par Boman. "Die Einstellung war ein Fehler."

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Hintergrund ist ein Streit über den Führungsstil. Vang-Jensen hatte in den Monaten an der Spitze rund 60 Filialen geschlossen. Zu seinem Nachfolger wurde Großbritannien-Chef Anders Bouvin ernannt, der nun die Expansion im Ausland vorantreiben soll.

"Es ist ein klarer Auftrag für unseren Chef, im Ausland zu wachsen und nun haben wir einen Chef, der die Möglichkeiten hat, das zu tun", betonte Boman. Der frisch gekürte neue Bankchef Bouvin sagte, er sehe vor allem in Großbritannien und den Niederlanden großes Wachstumspotenzial. Bouvin hatte zuvor das britische Geschäft kräftig vorangetrieben.

Vang-Jensen war Boman im März 2015 auf den Chefsessel nachgefolgt und hatte vor allem in größeren schwedischen Städten, aber auch in ländlichen Regionen Filialen dichtgemacht. Im Gegensatz zu vielen anderen Instituten ist die schwedische Handelsbanken dezentral organisiert und räumt ihren Geschäftsführern vor Ort ein hohes Maß an Autonomie ein.

Obwohl die Bank zu den kapitalstärksten Kreditgebern in Europa gehört, gaben die Aktien des Instituts seit Amtsantritt von Vang-Jensen um mehr als ein Fünftel nach. Analysten zeigten sich von dem Wechsel überrascht.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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