Turbulenzen bei Metro Haniel lässt Cordes fallen
11.09.2011, 13:53 UhrEs sieht ganz nach einem Chefwechsel beim Handelsriesen Metro im kommenden Jahr aus. Einem Medienbericht zufolge ist Großaktionär Haniel gegen eine Vertragsverlängerung. Die Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck halten die Mehrheit an Metro.
Für den Vorstandschef des Handelsriesen Metro, Eckhard Cordes, schwinden die Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung. Nach "Spiegel"-Angaben soll sich nun auch Großaktionär Haniel klar gegen den Manager ausgesprochen haben. Das Nachrichtenmagazin zitierte "Kreise der Aktionärsfamilie". Der Vertrag von Cordes endet im Oktober 2012 und kann frühestens in diesem November erneuert werden. Ein Metro-Sprecher wollte keinen Kommentar zu dem Bericht abgeben.
Cordes steht von mehreren Seiten unter Beschuss, auch wegen seiner Beteiligung an MediaSaturn, der größten Unterhaltungselektronik-Kette Europas. Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals - seine Familie besitzt 21 Prozent an Metro - hatte im Dauerstreit mit Cordes bereits deutlich dessen Rückzug gefordert.
Auch in Aufsichtsratskreisen gilt eine Vertragsverlängerung nicht als sicher. Vertreter der Arbeitnehmer kritisieren das rigide Sparprogramm Shape des Konzernchefs und massiven Stellenabbau weltweit. Der Kurs der Aktie entspricht zudem nicht den Erwartungen. Die versprochene Trennung von Aktivitäten außerhalb des Kernbereichs konnte Cordes bisher nicht umsetzten.
Pochen auf schnelle Entscheidung
Laut "Spiegel" hat nun Franz M. Haniel als Vertreter der Aktionärsfamilie Haniel Cordes in einem persönlichen Gespräch klargemacht, dass er bei einer Vertragsverlängerung "nicht mit Unterstützung" rechnen könne. Man habe Cordes nahegelegt, noch im September eine Entscheidung zu treffen und von sich aus auf den Vorstandsposten zu verzichten. Damit wolle man ihm einen würdigen Abgang ermöglichen.
Die Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck halten die Mehrheit an Metro. Cordes hatte in der Vergangenheit bisher betont, er werde kämpfen.
Quelle: ntv.de, dpa