Wirtschaft

Starkes Europageschäft Harley-Davidson übertrifft Prognosen

Der Gewinn kletterte auch wegen geringerer Steuerabgaben von 68,2 auf 113,9 Millionen Dollar.

Der Gewinn kletterte auch wegen geringerer Steuerabgaben von 68,2 auf 113,9 Millionen Dollar.

(Foto: picture alliance / Fredrik von E)

Dem Boykottaufruf von US-Präsident Trump zum Trotz kann Harley-Davidson im dritten Quartal seinen Gewinn steigern. Der Motorradhersteller verdient deutlich mehr, als von Analysten erwartet. Im Heimatmarkt brechen die Verkäufe allerdings ein.

Beim traditionsreichen Motorradbauer Harley-Davidson ist es im Sommer trotz heftiger Kritik von US-Präsident Donald Trump überraschend gut gelaufen. Vor allem dank eines starken Europageschäfts stiegen die Erlöse in den drei Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um 16,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (eine Milliarde Euro), wie die 115 Jahre alte Ikone der US-Wirtschaft mitteilte.

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Der Gewinn kletterte auch wegen geringerer Steuerabgaben von 68,2 auf 113,9 Millionen Dollar. Damit wurden die Prognosen klar übertroffen, die Aktie stieg vorbörslich zunächst deutlich. Je Aktie verdiente das Unternehmen auf bereinigter Basis 78 Cent und damit deutlich mehr als von Analysten mit 53 Cent erwartet.

Harley-Davidson bestätigte die Prognose, im laufenden Jahr 231.000 bis 236.000 Maschinen zu verkaufen. Die operative Marge soll dabei unverändert 9 bis 10 Prozent erreichen. Allerdings muss der Motorradhersteller weltweit 238.300 Maschinen zurückrufen. Das wird 35 Millionen Dollar kosten, die das Ergebnis im vierten Quartal belasten werden.

Im US-Heimatmarkt brachen die Verkäufe allerdings ein. Präsident Trump hatte den US-Kulthersteller wiederholt kritisiert und sogar Boykottaufrufe unterstützt. Trump ist verärgert, weil Harley-Davidson wegen Strafzöllen, die im Zuge des von seiner Regierung angezettelten Handelsstreits verhängt wurden, einen Teil seiner Produktion ins Ausland verlagern will.

"Viele Harley-Davidson-Besitzer planen das Unternehmen zu boykottieren, wenn die Fertigung nach Übersee abwandert. Großartig!", hatte Trump Mitte August getwittert. Harley kämpft in den USA ohnehin schon länger mit seiner alternden Kundschaft.

Quelle: ntv.de, lri/dpa/DJ

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