Am Asien-Boom profitieren Heineken will Tiger unbedingt
20.08.2012, 07:07 Uhr
In Asien eine Marke: Tiger.
(Foto: REUTERS)
Heineken lässt im Bieterrennen um den asiatischen Bierkonzern Asia Pacific Breweries nicht locker. Die Niederländer streben eine Komplettübernahme an und stocken deshalb ihr Angebot noch einmal auf. APB ist auf dem boomenden asiatischen Markt vor allem mit seiner Marke Tiger erfolgreich - Heineken will davon profitieren.
Um den südostasiatischen Brauereikonzern Asia Pacific Breweries (APB) entspinnt sich ein Übernahmekampf. Heineken will den Konzern - bekannt etwa für die Marke Tiger - komplett übernehmen und hat sein Angebot für den Anteil des Joint-Venture-Partners Fraser & Neave aufgestockt. Heineken will sich damit die Konkurrenz im Kampf um die profitable Brauereigruppe vom Hals halten.
Der niederländische Konzern bietet nun 5,6 Mrd. Singapur-Dollar, umgerechnet sind dies etwa 3,6 Mrd. Euro, und damit 300 Mio. Singapur-Dollar mehr als vorher. Fraser & Neave hat sich nun verpflichtet, keine weiteren Angebote für Asia Pacific Breweries zu akzeptieren. Auf die Brauereigruppe mit Sitz in Singapur hatte zuletzt auch die Kindest Place Group ein Auge geworfen. Sie gehört dem Schwiegersohn des thaliändischen Milliardär Charoen Sirivadhanabhakdi.
Asiens Biermarkt boomt
Fraser & Neave und Heineken betreiben zu gleichen Teilen ein Joint Venture, welches knapp 65 Prozent an Asia Pacific Breweries besitzt. Fraser & Neave hält außerdem einen direkten Anteil in Höhe von 7,3 Prozent, Heineken besitzt direkt 9,5 Prozent an der Brauereigruppe. Heineken kommt also insgesamt schon auf einen Anteil von rund 40 Prozent.
Für Heineken wäre die Komplettübernahme ein wichtiger Schritt. Die Geschäfte in Europa und Nordamerika entwickeln sich schwach. Dagegen versprechen die asiatischen Märkte anhaltendes Wachstum. APB ist hier vor allem mit seiner Marke Tiger bekannt und bedient fast die Hälfte der Märkte in Indonesien, Malaysia und Singapur. Hinzu kommt eine Präsenz in zahlreichen weiteren Ländern. Mit dem Erwerb des fast vierzig-prozentigen Anteils würde Heineken den eigenen Anteil an der Brauerei auf 81,6 Prozent steigern.
Allerdings müssen nun die Aktionäre von Fraser & Neave den Deal absegnen. Das könnte ein Problem werden, denn der Thailänder Charoen besitzt über seine Thai Beverage rund ein Viertel an dem Unternehmen. Zweitgrößter Anteilseigner ist mit 15 Prozent die japanische Kirin Holdings. Beides sind Konkurrenten von Heineken - wenn auch nicht ganz so groß wie der zu den Top-5-Brauern der Welt gehörende Heineken-Konzern. Zu Heineken gehören etwa auch Anteile der deutschen Biermarken Hacker-Pschorr, Kulmbacher und Paulaner. Die Niederländer benötigen eine einfache Mehrheit.
Quelle: ntv.de, bad/DJ