Wirtschaft

Optimistischer Ausblick durch Verkäufe Hochtief wird mutiger

Erhöhung der Jahresprognose.

Erhöhung der Jahresprognose.

(Foto: dpa)

Die Veräußerung von Flughafenanteilen gibt Hochtief mehr Spielraum. Dementsprechend optimistisch geht der Baukonzern seine Jahresziele an. Unternehmenschef Verdes will Hochtief auf Gewinn trimmen.

Hochtief
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Der Bauriese Hochtief traut sich in diesem Jahr angesichts des Verkaufs seiner Flughafen-Beteiligungen und florierender Australien-Geschäfte mehr zu. "Der Ausblick hellt sich weiter auf", bilanzierte Konzernchef Marcelino Fernandez Verdes.

Unter Berücksichtigung der Flughafen-Transaktion erwarte Hochtief 2013 nun ein Ergebnis vor Steuern (Ebt) von 600 bis 680 Millionen Euro und einen Konzerngewinn von 180 bis 220 Millionen Euro. Bisher hatte Hochtief beim Ebt maximal etwa 656 Millionen Euro erwartet und beim Konzerngewinn bis 190 Millionen Euro - Verkaufseffekte waren darin aber nicht enthalten. Im ersten Quartal verdiente der Konzern zudem mehr als von Analysten erwartet.

Im ersten Quartal verbuchte der Essener MDax-Konzern bei Umsatzerlösen von 5,5 Milliarden Euro und Auftragseingängen in gleicher Höhe ein Ergebnis vor Steuern von 123,3 Millionen Euro. Unter dem Strich und nach Minderheiten stand ein Gewinn von 43,5 Millionen Euro. Hochtief übertraf mit seinen Gewinnzahlen die Erwartungen des Marktes. Analysten hatten einen Außenumsatz von 5,6 Milliarden Euro, ein Ergebnis vor Steuern von 107 Millionen Euro und einen Gewinn von 23,6 Millionen Euro erwartet.

Die australische Tochter Leighton hatte nach mehreren Verlustquartalen, die aus Problemen bei zwei Großprojekten resultierten, wieder in die Spur gefunden. Leighton hatte im ersten Quartal einen Gewinn von umgerechnet knapp 100 Millionen Euro eingefahren.

Verkauf von Flughafenanteilen

Nach mehreren fehlgeschlagenen Anläufen schlägt Hochtief seine Flughafen-Beteiligungen los. Man habe mit einer Tochtergesellschaft des kanadischen Pensionsfonds PSP Investments den Verkauf aller Anteile der Hochtief AirPort GmbH vereinbart, teilte das Unternehmen mit. Die Transaktion solle rückwirkend zum 1. Januar 2013 in Kraft treten und Hochtief rund 1,1 Milliarden Euro in die Kassen spülen. Hochtief AirPort hält unter anderem Beteiligungen an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Athen, Budapest und Sydney.

Eigentlich wollte bereits der frühere Hochtief-Chef Frank Stieler den Verkauf der Flughafen-Beteiligungen schon 2011 unter Dach und Fach bringen. Hochtief hatte damals auf einen Erlös von bis zu 1,5 Milliarden Euro gehofft. Doch Stieler musste seinen Hut nehmen, die Flughäfen blieben bei Hochtief. Unter dem seit November amtierenden neuen Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes streckte der Konzern erneut seine Fühler nach Interessenten für das Flughafen-Paket aus.

Verdes will Hochtief auf Gewinn trimmen. Er war zuletzt wegen des Abgangs zahlreicher Manager bei Kleinaktionären in die Kritik geraten. Nun konnte der vom Hochtief-Mehrheitseigner ACS entsandte Manager aber kurz vor der Hauptversammlung den Verkauf ankündigen. Hochtief teilte mit, die durch die Transaktion freigesetzten Mittel zur Reduzierung der Verschuldung zu verwenden und in das operative Infrastrukturgeschäft zu investieren.

Quelle: ntv.de, wne/che/rts

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