Wirtschaft

Optimismus wächst IBM erhöht Prognose

Das gute Abschneiden des IT-Konzerns IBM im vierten Quartal nährt die Hoffnung auf ein Ende der Krise. Vor allem dank eines stark laufenden Software- und Service-Geschäfts verdient das Unternehmen deutlich mehr als von Analysten erwartet.

IBM übertrifft die Erwartungen.

IBM übertrifft die Erwartungen.

(Foto: REUTERS)

Der weltgrößte IT-Dienstleister IBM hat nach einem starken Schlussquartal seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. IBM erwarte nun ein Ergebnis von mindestens elf Dollar je Aktie, teilte der US-Konzern mit. Zuvor hatte das Unternehmen zehn bis elf Dollar je Anteilsschein in Aussicht gestellt.

Für das vierte Quartal 2009 gab IBM einen Gewinn von 4,8 Milliarden Dollar bekannt. Das sind 9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, als der Konzern noch 4,4 Milliarden Dollar verdient hatte. Je Aktie entspricht das einem Überschuss von 3,59 Dollar nach 3,27 Dollar vor einem Jahr. Analysten hatten lediglich mit einem Ergebnis je Dividendenpapier von 3,47 Dollar gerechnet. Der Umsatz stieg um ein Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar.

Strategiewechsel

Im Gesamtjahr konnte IBM seine eigene Gewinnprognose übertreffen und verdiente je Anteilsschein 10,01 Dollar. In diesem Jahr soll der gute Lauf anhalten. IBM will mindestens 11 Dollar je Aktie übrig behalten, was noch mehr ist als ursprünglich erhofft. Trotz der Zahlen fiel die Aktie nachbörslich leicht. Experten schoben das auf die hohen Erwartungen nach den guten Intel-Zahlen in der vergangenen Woche. Die Papiere hatten außerdem in den vergangenen zwölf Monaten fast 60 Prozent zugelegt.

IBM begründete die Gewinnsteigerung mit Sparmaßnahmen im vergangenen Jahr und dem Richtungswechsel des Konzerns hin zu profitableren Dienstleistungen und Softwareprodukten. Der Konzern hat die Wirtschaftskrise damit von Anfang an wesentlich besser weggesteckt als die meisten anderen Unternehmen. Der einst für seine Heimcomputer berühmte Konzern setzt seit langem auf die profitablere Software und auf IT-Dienstleistungen für Unternehmenskunden. Daneben stellt IBM Firmenrechner her. Über die leistungsstarken Computer aus Armonk läuft ein guter Teil des Internet-Datenverkehrs. Dieses Geschäft hat jedoch die alten Höhen noch nicht wieder erklommen.

IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als wichtiger Gradmesser für die gesamte IT-Branche. Die Zahlen stützten einmal mehr das Bild, das vor wenigen Tagen der Halbleiter-Primus Intel gezeichnet hatte: Die Unternehmen rund um den Globus investieren nach Monaten der Lähmung wieder in ihre Computerausstattung. Das deuten Experten als Zeichen für eine grundsätzliche Erholung der Wirtschaft.

Jobabbau

IBM-Finanzchef Mark Loughridge kündigte in einer Telefonkonzernz an, dass der Wandel von IBM anhalten werde. "Wir gehen in die Bereiche, die uns den meisten Wert versprechen." Erst Ende vergangenen Jahres hatte IBM die Statistik-Software-Firma SPSS übernommen. Der Konzern hat nun unter anderem den deutschen Mittelstand im Visier, der für IT noch vergleichsweise wenig ausgibt. Das Feld hat aber auch die Konkurrenz erkannt wie der Software- Konzern Microsoft.

Gleichzeitig will IBM die eigenen Kosten weiter drücken. Tausende Stellen sind bereits weggefallen. "Das erlaubt uns, auch mit sehr herausfordernden Marktbedingungen umzugehen", sagte Finanzchef Loughridge.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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