Wirtschaft

Experten erwarten Wirtschaftsflaute IWF kürzt US-Wachstumsprognose

Die Konjunkturexperten von IWF-Chefin Christine Lagarde sagen den USA ein deutlich schwächeres Wachstum voraus.

Die Konjunkturexperten von IWF-Chefin Christine Lagarde sagen den USA ein deutlich schwächeres Wachstum voraus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Wirtschaft erholt sich zwar, doch womöglich dauert es noch Jahre, bis die wichtigste Ökonomie der Welt zu alter Stärke zurückfindet. Um Arbeitslosigkeit und Armut in den Griff zu bekommen, brauchen die USA harte politische Reformen, mahnen die IWF-Experten.

Die USA müssen sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf eine lange wirtschaftliche Durststrecke einrichten und bedürfen daher weiterer Unterstützung durch die Finanz- und die Geldpolitik. Die größte Volkswirtschaft der Welt werde wegen des wetterbedingt schwachen ersten Quartals in diesem Jahr mit zwei Prozent 0,8 Prozentpunkte weniger wachsen als bisher erwartet.

Zwar sollte es dann im kommenden Jahr mit drei Prozent stärker aufwärts gehen. Doch auch das langfristige Wachstumspotenzial veranschlagt der Fonds nur auf rund zwei Prozent im Jahr - weniger als in früheren Jahren. Das Riesen-Problem ungewohnt hoher Arbeitslosigkeit dürfte erst Ende 2017 bewältigt sein.

"Angesichts dieser substanziellen Flaute in der Wirtschaft gibt es gute Argumente, ihr weitere Unterstützung durch die Politik zu geben", folgerte der IWF. Für die anhaltende Schwäche gebe es zahlreiche Gründe, darunter die Alterung der Bevölkerung und die geringe Produktivität. Problematisch sei auch relativ große Armut, eine hartnäckige Arbeitslosigkeit und Mängel im Steuerwesen. Es seien politische Reformen nötig, um die Konjunktur anzukurbeln.

Um die vergleichsweise moderate Wachstumsentwicklung in den USA in Gang zu bringen, bedarf es nach Einschätzung des IWF politischer Stimulierung. Zugleich sei aber auch eine glaubwürdige mittelfristige Konsolidierungsstrategie nötig. Sollte es mit der Unterstützung der Finanzpolitik gelingen, dass Wachstum und Beschäftigung in den USA schnell wieder kräftig anspringen, könnte das einen früheren Rückzug aus der außergewöhnlichen expansiven Geldpolitik ermöglichen.

Insgesamt rechnen die IWF-Experten damit, dass es noch bis Ende 2017 dauern könnte, bis in den USA wieder Vollbeschäftigung herrscht. Da die Inflation niedrig bleiben werde, könnte der Leitzins noch bis in die zweite Jahreshälfte 2015 hinaus nahe Null gehalten werden, hieß es in dem Bericht.

Quelle: ntv.de, hvg/rts

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