Wirtschaft

Deutschland Euro-Zonen-Erster Industrie erholt sich

Bei der Industrie in Deutschland rückt nach einem Jahr wieder Wachstum in Sichtweite. Die Firmen erhielten deutlich mehr Aufträge als in den Vormonaten und fuhren ihre Produktion kräftig nach oben, wie aus dem Markit/BME-Einkaufsmanagerindex hervorgeht.

Es geht aufwärts mit der deutschen Industrie.

Es geht aufwärts mit der deutschen Industrie.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Die deutsche Industrie erholte sich mit Abstand am stärksten innerhalb der Euro-Zone", sagte Markit-Experte Tim Moore zu der Umfrage unter etwa 500 Unternehmen. Wachstumstreiber sei das Exportgeschäft. Dennoch bauten die Firmen angesichts der anhaltenden Überkapazitäten bereits den elften Monat in Folge Stellen ab.

Der Index stieg auf 49,2 Punkte nach 45,7 Zählern im Juli und damit stärker als in einer ersten Schätzung angenommen. Das Barometer erreichte zudem den höchsten Stand seit einem Jahr und näherte sich rapide der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

"Dass der Sprung über die Referenzlinie dann doch knapp verfehlt wurde, lag maßgeblich an dem nach wie vor tief im Minus notierenden Teilindex für die Beschäftigung" schrieben die Forscher. Allerdings gingen weniger Arbeitsplätze verloren als in den zurückliegenden acht Monaten. Trotz der jüngsten Produktionssteigerungen haben die Firmen immer noch mit Überkapazitäten zu kämpfen, schrieben die Forscher zur Begründung.

Die Produktion wurde dagegen so stark gesteigert wie seit Juni 2008 nicht mehr. Dabei kam den Firmen das höchste Auftragsplus seit 17 Monaten zugute. Im Ausland waren den Experten zufolge vor allem Investitionsgüter gefragt, doch auch die Hersteller von Vorleistungs- und Konsumgütern konnten sich über Zuwächse freuen. Noch im ersten Halbjahr hatten die Firmen unter der Nachfrageflaute aus dem Ausland zu leiden.

Sorgenkind Italien

Auch für die Euro-Zone insgesamt rückt das Wachstum wieder in greifbare Nähe. Der Markit-Index stieg im August zum Vormonat endgültig um 1,9 auf 48,2 Zähler. Die Geschäfte schrumpfen damit zwar weiter, aber weniger stark als zunächst geschätzt. Die Wachstumsschwelle von 50 Punkten ist jedoch bereits in Sichtweite. Besonders der erste Produktionsanstieg seit 15 Monaten gibt Anlass zu Hoffnung.

Deutschland und Frankreich hatten im Frühjahr im Gleichschritt die Rezession hinter sich gelassen und ihre Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent gesteigert. In Irland und Spanien schrumpft die Industrieproduktion dagegen weiter, wie aus den Markit-Daten hervorgeht. In Italien verschärfte sich der Rückgang sogar.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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