Wirtschaft

Ex-Sekretärin gesteht Insiderhandel bei Disney

FBI, Börsenaufsicht und Gerichtsurteile - das klingt so gar nicht nach der heilen Disney-Filmwelt. Aber es geht um Insiderhandel und da hört der Spaß auf - vor allem in den USA. Das bekommt jetzt eine Ex-Sekretärin des US-Unterhaltungskonzerns zu spüren.

"Pssst, ich hab da was gehört ..."

"Pssst, ich hab da was gehört ..."

(Foto: REUTERS)

Der dreiste Handel mit Disney-Insiderinfos dürfte mit Gefängnis enden: Eine frühere Sekretärin hat sich schuldig bekannt, außenstehenden Investoren streng geheime Quartalszahlen des Unterhaltungskonzerns angeboten zu haben. Ihr drohen nun vier bis zehn Monate Haft.

Die Frau legte vor einem Gericht in Manhattan ein Geständnis ab. Ihr ebenfalls angeklagter Freund hatte bereits vor einem Monat die Verfehlungen eingeräumt. Er gilt als treibende Kraft hinter dem Insiderhandel. Ihn erwarten deshalb nach US-Medienberichten bis zu zwei Jahre und neun Monate Gefängnis.

33 Finanzfirmen involviert

Die Frau arbeitete im Büro der Kommunikationschefin von Disney und hatte damit Zugang zu der noch unveröffentlichten Zwischenbilanz des Unterhaltungsriesen. Der Freund kontaktierte nach Wissen der Ermittler im März mindestens 33 Finanzfirmen, ob sie nicht Interesse an den Zahlen hätten.

Statt auf das Angebot einzugehen, meldeten sich zahlreiche Hedge-Fonds bei der Bundespolizei FBI. Verdeckte Ermittler trafen sich mit dem Mann in New York. Er strich laut der Staatsanwaltschaft 15.000 Dollar ein und versprach die Lieferung der Zahlen. Die Ermittler nahmen das Treffen auf Video auf und ließen den Mann später hochgehen.

Verräterische E-Mails

Das Urteil gegen die Frau wird am 21. Dezember erwartet. Sie arbeitet längst nicht mehr bei Walt Disney und ist derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß. Sie hatte, so die Anklage, von den Plänen ihres Freundes gewusst. Den Ermittlern der Börsenaufsicht SEC liegen verräterische E-Mails der beiden vor.

Insiderinformationen sind bares Geld wert, lässt sich doch daran abschätzen, wie sich der Börsenkurs entwickelt. Deshalb ist der Handel mit diesen Daten streng verboten. Nur ein beschränkter Kreis kennt die Informationen vor der Veröffentlichung.

Quelle: ntv.de, dpa

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