Wirtschaft

Angst vor Unruhen in Saudi-Arabien Iran warnt vor Preisexplosion

Zwischen Protest und Propaganda: Mit Saudi-Arabien und Iran erreichen die Unruhen in der arabischen Welt ganz andere Dimensionen.

Zwischen Protest und Propaganda: Mit Saudi-Arabien und Iran erreichen die Unruhen in der arabischen Welt ganz andere Dimensionen.

(Foto: REUTERS)

Das Opec-Mitglied Iran warnt vor einem Übergreifen der Protestwelle auf Saudi-Arabien: Bewusst oder unbewusst schürt Teheran damit in der westlichen Welt die Sorgen vor einer neuen Ölkrise. Als wichtiger Öl- und Erdgas-Lieferant profitiert der Iran von anhaltend hohen Preisen. Dabei gilt das ebenfalls autoritär geführte Land selbst als potenziell instabil.

Anti-saudische Demonstrationen im Iran: Teheran versucht die Protestwelle zu kanalisieren.

Anti-saudische Demonstrationen im Iran: Teheran versucht die Protestwelle zu kanalisieren.

(Foto: REUTERS)

Der Iran hat vor einem weiteren Anstieg des Ölpreises im Zuge der Unruhen in der arabischen Welt gewarnt. Der Ölpreis werde noch stärker zulegen, sollte der Bürgerkrieg in Libyen nicht beendet werden, sagte der iranische Vertreter bei der Opec, Mohammed Ali Chatibi. Der Preis könne sogar geradezu explodieren, sollte es auch in Saudi-Arabien zu Unruhen kommen.

Den rasanten Preisanstieg der vergangenen Wochen aus Furcht vor einer Verknappung des Angebots hielt Chatibi allerdings für unbegründet. Einen Versorgungsengpass gebe es entgegen aller Sorgen am Markt derzeit nicht. Vielmehr gebe es ein tägliches Überangebot von einer Million Barrel.

Der Ölpreis war am Freitag auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent kostete mehr als 123 Dollar je Fass.

In Teheran war es angesichts der Massendemonstrationen in Bahrain zuletzt zu pro-schiitischen Protestaktionen vor der saudischen Botschaft gekommen. Das streng sunnitische Saudi-Arabien unterstützt die sunnitischen Machthaber in Bahrain bei ihrem Vorgehen gegen Regierungskritiker aus der schiitischen Bevölkerungsmehrheit.

Das Regime in Teheran steht mit seiner Auslegung des Islam als Staatsreligion offen auf der Seite der Schiiten.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen