Teure Bankenhilfe Irlands Defizit schießt in die Höhe
04.04.2011, 21:34 UhrWegen weiteren Milliardenspritzen für angeschlagene Banken sowie schwacher Steuereinnahmen hat sich Irlands Haushaltsdefizit im ersten Quartal nahezu verdoppelt. Es belief sich damit auf 7,1 Mrd. Euro, wie das Finanzministerium. Demnach lagen die Steuereinnahmen wegen der schwachen Konjunktur mit 7,5 Mrd. Euro um 136 Mio. unter dem Ziel.
Im März bekamen die verstaatlichten Banken Anglo Irish und Irish Nationwide mehr als drei Mrd. Euro zugeschossen über eine Art Schuldschein. Positiv schlug in den ersten drei Monaten dagegen zu Buche, dass die Ausgaben mit 10,9 Mrd. Euro geringer waren als angesetzt, die Vorgabe lag bei 11,2 Mrd. Euro.
Irland hatte 2010 ein Defizit von fast zwölf Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Im Rahmen des Hilfsprogramms von Europäischer Union (EU) und Internationalen Währungsfonds (IWF) hat sich das Land verpflichtet, die Neuverschuldung bis 2015 wieder unter die EU-Obergrenze von drei Prozent zu drücken.
Die Wirtschaft des krisengeschüttelten Euro-Landes entwickelt sich so schwach, dass die Konjunkturprognose der Regierung als nicht haltbar gilt. Sie erwartet für 2011 ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent, während Volkswirte im Schnitt nur noch von 0,5 Prozent ausgehen.
Quelle: ntv.de, rts