Wirtschaft

Kuveyt Türk als Branchenpionier Islam-Banken kommen

Die westliche Bankenlandschaft kämpft nach der Finanzkrise mit einem drastischen Vertrauensverlust. Das wollen islamische Finanzinstitute ausnutzen: Kuveyt Türk plant Filialen in Deutschland und rechnet sich am Markt durchaus Chancen aus.

Ein Logo, an das man sich in Deutschland gewöhnen sollte: Kuveyt Türk.

Ein Logo, an das man sich in Deutschland gewöhnen sollte: Kuveyt Türk.

Kuveyt Türk will die erste islamische Bank in Deutschland werden. "Wir planen, Filialen in Deutschland zu eröffnen. Sollten wir Erfolg haben, könnten wir auch in andere europäische Länder gehen", sagte Vorstandschef Ufuk Uyan. Die türkische Tochter des Kuwait Finance House habe bei der deutschen Finanzaufsicht Bafin bereits eine Vollbanklizenz beantragt und hoffe, dass der Prozess bis Jahresende abgeschlossen sei, fügte Uyan hinzu. Kuveyt Türk wolle zunächst 45 Mio. Euro in Deutschland investieren.

Das islamische Bankwesen ist so angelegt, dass Institute das im Koran festgeschriebene Zinsverbot nicht verletzen. Statt einem Käufer einen Kredit zu gewähren, kauft eine Bank deshalb Immobilien oder andere Waren selbst. Diese verkauft sie dann zu einem höheren Preis an den Kunden weiter, der den Kaufpreis dann in Raten bei der Bank abstottert.

Deutschland, wo rund vier Millionen Muslime leben, könnte für islamische Banken ein interessanter Markt werden. Befürworter des Modells hoffen auch auf nicht-muslimische Kundschaft, die nach der Finanzkrise das Vertrauen ins westlich geprägte Bankgewerbe verloren hat. Kuveyt-Türk-Chef Uyan setzt große Hoffnungen auf den deutschen Markt. "Wir wollen dazu beitragen, dieses Segment auszubauen."

Quelle: ntv.de, rts

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