Wirtschaft

Bank-Manager in Haft Island greift durch

Die Finanzkrise ist auf Island noch nicht ausgestanden. Polizei und Justiz gehen gegen ehemalige Bank-Manager vor, denen betrügerische Aktionen vorgeworfen werden.

Landsbanki wäre 2008 fast kollabiert.

Landsbanki wäre 2008 fast kollabiert.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Islands Polizei hat erneut frühere Bank-Spitzenmanager wegen des Verdachts auf betrügerische Aktionen vor der Finanzkrise 2008 festgenommen. Wie der isländische Rundfunksender RUV berichtete, wurde auf Betreiben des Sonderanklägers für die Banken unter anderem Untersuchungshaft für den Ex-Chef der früheren Landsbanki, Ingvar Gudjonsson, verhängt. Die Ermittler werfen ihm vor, 2008 den Aktienkurs der vom Zusammenbruch bedrohten Bank durch Scheinverkäufe von Aktien sowie Scheinkredite manipuliert zu haben.

Landsbanki sowie die anderen beiden großen isländischen Banken Kaupthing und Glitnir waren im Herbst 2008 nur durch die Zwangsverstaatlichung vor dem Kollaps gerettet worden. Sie haben den 320 000 Bürgern der kleinen Inselrepublik im Nordatlantik gigantische Schulden hinterlassen.

Noch immer im Besitz des Staates

Während Kaupthing unter dem Namen Arion und Glitnir als Islandsbanki inzwischen von Gläubigern wieder privat betrieben werden, ist Landsbanki weiter mehrheitlich in Staatsbesitz. Im vergangenen Jahr waren vorübergehend auch Ex-Spitzenmanager von Kaupthing in Untersuchungshaft. In diesem Jahr soll ein vom Parlament eingesetztes Sondergericht gegen Ex-Ministerpräsident Geir Haarde verhandeln. Ihm wird vorgeworfen, nichts gegen den sich abzeichnenden Zusammenbruch der Banken unternommen zu haben.

Kaupthing, Glitnir und Landsbanki hatten nach dem Scheitern ihrer extrem aggressiven und gewagten Kreditgeschäfte zeitweise Schulden in Höhe des Zehnfachen der jährlichen isländischen Wirtschaftsleistung angehäuft.

Quelle: ntv.de, dpa

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