Wirtschaft

Rettung naht im Dezember Italien fühlt beim IWF vor

Premier Mario Monti muss kräftig Schulden abbauen.  Der IWF könnte in diesen klammen Zeiten helfen.

Premier Mario Monti muss kräftig Schulden abbauen. Der IWF könnte in diesen klammen Zeiten helfen.

(Foto: REUTERS)

Insidern zufolge führt Italien erste Gespräche über Finanzhilfen vom IWF. Der Beitrag des Fonds könnte um Kredite nationaler Zentralbanken der Eurozone aufgestockt werden. Eine Entscheidung dürfte fallen, wenn Italiens Premier Monti den Haushaltsentwurf für 2012 vorgelegt hat.

Gespräche zur Rettung des hoch verschuldeten Italien könnten nach Aussage informierter hochrangiger Offizieller aus dem Euroraum und beim Internationalen Währungsfonds (IWF) im nächsten Monat beginnen. Wie es in diesen Kreisen hieß, könnte ein Rettungspaket 400 Mrd. Euro umfassen, von denen 300 Mrd. Euro der EFSF sowie die Europäische Zentralbank (EZB) und 100 Mrd. der IWF beisteuern würden.

Ein Europa-Politiker mit angeblich direkter Kenntnis der Angelegenheit sagte: "Es gibt zunehmend die Überzeugung, dass Italien bald Hilfe benötigen könnte. Es gibt noch keine offiziellen Gespräche, aber die könnten bald nach dem Dezember-Gipfel beginnen." Italien sei beim aktuellen Eurogruppe-Treffen behandelt worden und werde auch erneut auf der Tagesordnung stehen.

Der nächste Zahltag kommt immer

Italien muss nach eigenen Angaben im nächsten Jahr Anleihen über 440 Mrd. Euro ablösen. Gemäß seiner IWF-Quote könnte das Land 250 Mrd. Euro abrufen, doch nach IWF-Angaben sind nicht genug Mittel vorhanden. Ein Offizieller sagte: "Der IWF kann bis zu 100 Mrd. Euro geben. Mehr sind nur dann möglich, wenn die Ressourcen aufgestockt werden. Die anderen 300 Mrd. Euro müssen also vom EFSF und den Zentralbanken einschließlich der EZB kommen."

Der neu gewählte Regierungschef Mario Monti werde aber kein Hilfeersuchen an den IWF vor dem 5. Dezember stellen, wenn er seinem Kabinett den Entwurf für den Haushalt 2012 vorlegen werde, hieß es von mit dem Vorgang vertrauten Personen. Die Gespräche über Hilfskredite für Italien liefen schon seit Wochen auf höchster Ebene. Seit einer Woche sei aber Fahrt in die Beratungen gekommen, da Deutschland klargestellt habe, dass die Europäische Zentralbank Rom nicht direkt unter die Arme greifen dürfe.

Hintergrund der Bemühungen um IWF-Gelder ist die Sorge, dass der Euro-Rettungsfonds EFSF selbst nach einer Verstärkung durch Gelder privater Investoren nicht genug Mittel hat, um ein Schwergewicht wie Italien zu retten. Die Euro-Finanzminister diskutierten derzeit über eine stärkere Beteiligung des IWF an Rettungsaktionen für die Euro-Länder. Bisher übernimmt der Fonds ein Drittel der Kredite, und die Euro-Länder stellen zwei Drittel.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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