Erneute Buße für den "Wal von London" JP Morgan soll neue Strafe zahlen
16.10.2013, 13:29 Uhr
Mehr als eine Milliarde Dollar zahlt JP Morgan mit der neuen Strafe insgesamt für die Londoner Spekulationsaffäre.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mehr als 900 Millionen Dollar Strafe musste JP Morgan bereits für die Zockergeschäfte seines Londoner Derivatehändlers Bruno Iksil bezahlen. Nun kommen noch einmal 100 Millionen Dollar dazu: Das Geldhaus räumt sogar ein, sich "rücksichtslos" verhalten zu haben.
In der Affäre um den sogenannten "Wal von London" wird die US-Großbank JPMorgan Chase laut einem Medienbericht weitere 100 Millionen Dollar (rund 74 Millionen Euro) Strafe zahlen. Das Institut habe sich mit der US-Finanzmarktregulierungsbehörde CFTC auf einen Vergleich geeinigt, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Verhandlungskreise. JPMorgan Chase zahlt im gleichen Fall bereits 920 Millionen Dollar an vier andere Regulierungsbehörden in den USA und in Großbritannien.
Im Rahmen des neuen Vergleichs in der Spekulationsaffäre will JPMorgan nun weitere 100 Millionen Dollar zahlen und sogar den "rücksichtslosen Einsatz" eines "manipulativen Instruments" einräumen. Das berichteten die "Financial Times" sowie mehrere andere Medien übereinstimmend. Damit stiege die Summe der Strafzahlungen auf über eine Milliarde Dollar.
Eine Londoner Abteilung von JPMorgan hatte im vergangenen Jahr mit Derivategeschäften einen Verlust von mindestens 6,2 Milliarden Dollar angehäuft, dies aber der Zentrale in den USA verschwiegen. Der für den Skandal verantwortliche Derivatehändler Bruno Iksil ist in der Affäre als "Wal von London" bekanntgeworden. Er soll die waghalsigen Geschäfte mit Kreditausfallversicherungen in der Londoner Investmentabteilung von JPMorgan verursacht haben. Iksils Kollegen und Vorgesetzter sollen dann versucht haben, die Verluste zu verschleiern. JPMorgan wurde unter anderem Nachlässigkeit bei der Aufsicht über die in den Skandal verwickelten Angestellten vorgeworfen. Zudem soll die Bank mit falschen Angaben zur finanziellen Lage gegen Börsengesetze verstoßen haben.
Quelle: ntv.de, hvg/DJ/rts