Wirtschaft

Gute Geschäfte in Schwellenländern Julius Bär sammelt Milliarden

Wieder mehr vermögende Menschen finden den Weg zu Julius Bär. Die Schweizer Traditionsbank verzeichnet im abgelaufenen Jahr ein kräftiges Wachstum. Neues Geld und neue Kunden gewann die Bank vor allem in Asien, Lateinamerika sowie Russland und Osteuropa.

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(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Der Vermögensverwalter Julius Bär lockt trotz der Aufweichung des Schweizer Bankgeheimnisses wieder mehr vermögende Kunden an. Nach schwächeren Wachstumsraten während der Finanzkrise sammelte die Traditionsbank im vergangenen Jahr mit neun Milliarden Franken netto fast doppelt so viel neues Geld ein wie 2009. Dabei profitierte die Traditionsbank besonders von starken Geschäften in Schwellenländern - und will angesichts des gestiegenen Gewinns eine höhere Dividende an seine Aktionäre ausschütten.

Neues Geld und neue Kunden gewann die Bank vor allem in Asien, Lateinamerika sowie Russland und Osteuropa. Aber auch in Deutschland, wo Bär inzwischen an sieben Standorte vertreten ist, seien Neugelder gewonnen worden, teilte der größte börsennotierte reine Vermögensverwalter der Schweiz mit. In Italien und Deutschland würden zusammen rund 2,5 Milliarden Franken vor Ort verwaltet, sagte Finanzchef Dieter Enkelmann. Damit ist Bär in Deutschland allerdings immer noch ein vergleichsweise kleiner Anbieter.

Um die Kosten zu decken und bis 2015 die Gewinnschwelle im deutschen Geschäft zu erreichen, peilt Bär ein zweistelliges Wachstum an und will in einigen Jahren das verwaltete Vermögen verdoppeln. Bär reiht sich damit in die Reihe von ausländischen Banken ein, die deutsche Millionäre verstärkt ins Visier nehmen. Das lukrative Geschäft ist aber hart umkämpft - beispielsweise drängen auch Genossenschaftsbanken und Sparkassen in den Markt.

Brasilien im Visier

Bei Julius Bär stieg das verwaltete Vermögen 2010 insgesamt um zehn Prozent auf 170 Milliarden Franken (130 Milliarden Euro). Ohne den starken Franken wäre das Wachstum noch höher ausgefallen. Die Bank ernte nun die Früchte einer breiten internationalen Aufstellung, die auch Schwellenländer einschließe, erklärte Sarasin-Bankenanalyst Rainer Skierka. Der Konzern plant, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen: Als nächstes will Bär Brasilien ins Visier nehmen und dort einen Vermögensverwalter kaufen, sagte Konzernchef Boris Collardi.

Der Neugeld-Zufluss beschleunigte sich im zweiten Halbjahr 2010 und Collardi setzt darauf, dass dieser Trend auch im laufenden Jahr anhält. Die Bank peilt auch 2011 und 2012 einen jährlichen Netto-Neugeldzufluss von vier bis sechs Prozent der verwalteten Vermögen an.

Quelle: ntv.de, rts

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