Wirtschaft

Gesalzener Ausblick vom Chef K+S düngt die Dividende

Arbeiten unter Tage: Steinsalz kommt aus großer Tiefe.

Arbeiten unter Tage: Steinsalz kommt aus großer Tiefe.

(Foto: dpa)

Die Geschäfte im Agrarsektor laufen glänzend: In der Bilanz von K+S ziehen die Kennzahlen für Umsatz und Gewinn stärker an als am Markt erwartet. Die Entwicklung beim Straßensalz hinkt der Entwicklung hinterher. K+S-Chef Steiner ändert den Ausblick.

Ganz so gut wird es nicht weitergehen: Norbert Steiner.

Ganz so gut wird es nicht weitergehen: Norbert Steiner.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Ein überdurchschnittliches Salzgeschäft und eine hohe Düngernachfrage haben dem Düngemittel- und Salzhersteller K+S 2011 einen kräftigen Gewinnanstieg beschert. Das operative Ergebnis kletterte im abgelaufenen Jahr um 37 Prozent auf 976 Mio. Euro. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro.

Mit beiden Kennzahlen schnitt der Dax-Konzern etwas besser ab als von Analysten erwartet. Vom Ergebnisanstieg profitieren auch die K+S-Aktionäre. Sie sollen für 2011 eine Dividende von 1,30 Euro erhalten nach 1,00 Euro vor Jahresfrist.

Für das laufende Jahr geht Konzernchef Norbert Steiner jedoch von rückläufigen Gewinnen aus, vor allem wegen des schwachen Auftausalzgeschäfts Anfang des Jahres. Insgesamt werde der Umsatz von K+S 2012 stabil bleiben, das operative Ergebnis sowie der bereinigte Gewinn moderat zurückgehen.

Im November hatte Steiner für das laufende Jahr noch einen stabilen Gewinn Aussicht gestellt. Zuversichtlich zeigte sich Steiner allerdings für 2013. Im nächsten Jahr werde sich der Umsatz gegenüber 2012 leicht erhöhen, und es bestehe die realistische Chance, auch den Betriebsgewinn moderat zu steigern.

An den Börsen fielen die ersten Reaktionen freundlich aus. Nach der Vorlage der Geschäftszahlen für 2011 zogen die K+S-Aktien zeitweise deutlich an. "Die Zahlen sind besser als befürchtet - zumindest auf den ersten Blick", erklärte ein Händler. Auch die höhere Dividende sei positiv.

Nitrogen auf dem Prüfstand

Daneben ebschäftigten sich Experten auch mit einer strategischen Weichenstellung: K+S stellt sein margenschwaches Geschäft mit Stickstoffdüngemitteln zur Disposition. "Hinsichtlich der Zukunft der K+S Nitrogen prüfen wir derzeit alle Optionen", sagte Konzernchef Steiner.

Das Unternehmen aus Kassel ist noch bis Ende 2014 verpflichtet, Stickstoff-Düngemittel von BASF zu beziehen. Der Chemieriese hatte allerdings im September 2011 angekündigt, den größten Teil dieser Geschäfte an den russischen Hersteller EuroChem zu verkaufen, der an K+S beteiligt ist.

Branchenkenner spekulieren deshalb, dass K+S die Vertriebsaktivitäten schon früher an EuroChem verkaufen könnte. "Es wäre zu begrüßen, wenn K+S das Stickstoffdüngemittel-Geschäft schon vor 2014 an EuroChem abtreten könnte, da der Bereich die Gewinn-Marge des Konzerns verwässert", sagte DZ-Bank-Analyst Heinz Müller.

K+S-Chef Steiner betonte, der Konzern wolle Managementressourcen und finanzielle Mittel künftig verstärkt für die zwei Kerngeschäftsfelder Kali-Düngemittel und Salz einsetzen.

Quelle: ntv.de, rts

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